Der türkische Fußballverband (TFF) hat ein neues offizielles Statement rund um das abgesagte Süpercup-Finale in Saudi-Arabien abgegeben. Wer sich allerdings eine (selbst-)kritische Analyse des Vorfalls erhofft, wird bitterlich enttäuscht werden.
Am 29. Dezember 2023 hätte eigentlich das Süpercup-Finale zwischen dem amtierenden türkischen Meister Galatasaray und dem amtierenden türkischen Pokalsieger Fenerbahçe in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad stattfinden sollen, doch wurde dieses Spiel kurz vor Anpfiff abgesagt. Der Grund sei ein Verbot seitens der saudischen Veranstalter von T-Shirts und Bannern mit dem Konterfei des türkischen Landesvaters Mustafa Kemal Atatürk sowie von öffentlich präsentierten Zitaten. Beide Klubs hätten sich daraufhin geweigert, in diesem Spiel anzutreten.
Während zumindest Fenerbahçe sich bereits offiziell zu den Geschehnissen geäußert hat, warten die Menschen seither auch auf ein Statement des türkischen Fußballverbands (TFF), der immerhin zusammen mit dem Sportverband Saudi-Arabiens überhaupt dafür gesorgt hat, dass der türkische Supercup nicht in der Heimat, sondern im reichen Wüstenstaat ausgetragen werden sollte. Tatsächlich soll es sogar Pläne über eine zehnjährige Zusammenarbeit zwischen TFF und Saudi-Arabien geben mit einem Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro. Nut hat sich die TFF erstmals offiziell zu den Vorkommnissen in Riad geäußert.
Das TFF-Statement zum abgesagten Süpercup-Finale in Saudi-Arabien
"Als türkischer Fußballverband glauben wir, dass sich die Politik niemals in den Sport einmischen sollte. Auf Grundlage dieser Überzeugung und unserer transparenten Zusammenarbeit mit unseren beiden angesehenen Vereinen möchten wir einige wichtige Fragen zum Süpercup 2023 in Riad klären:
Der Vorschlag, den Süpercup 2023 in Riad auszutragen, wurde unserem Verband von der SMC (Saudi Media Company / Riyadh Season) unterbreitet und mit Zustimmung beider Vereine unterzeichnet. Alle Behauptungen, dass unser Präsident in irgendeiner Weise an diesem Prozess beteiligt war, entbehren jeder Grundlage.
In keiner Phase des Prozesses standen unsere nationalen Werte und die Prinzipien Atatürks zur Diskussion. Anderslautende Behauptungen sind unbegründet, böswillig und zielen auf eine Provokation ab, die sich gegen die Integrität unserer Nation richtet.
Der betreffende Wettbewerb unterliegt der FIFA-Instruktion über die Organisation internationaler Spiele in Übereinstimmung mit den FIFA-Statuten. Alle Anforderungen und Verfahren, die für internationale Spiele gelten, galten auch für dieses Spiel.
Als türkischer Fußballverband betonen wir, dass wir es niemals zulassen werden, dass der Sport, der die wichtigste verbindende Kraft unserer Gesellschaft ist, für andere Zwecke missbraucht wird, und wir werden weiterhin entschlossen daran arbeiten, dass sich der türkische Fußball mit Erfolg einen Namen macht."