Galatasaray hat seine Hausaufgaben am Montagabend mit einem 2:1-Erfolg gegen Gaziantep erledigt. Dank des zwölften Sieges bei ebenso vielen Liga-Heimspielen konnten die "Löwen" somit wieder mit Fenerbahçe, das nach dem gestrigen 2:1 über Ankaragücü auch 60 Punkte auf dem Konto hat, gleichziehen. Neben der eigenen Chancenverwertung brachte das Aluminium die Gelb-Roten am 23. Spieltag der Süper Lig lange zur Verzweiflung, bis Barış Alper Yılmaz kurz vor Schluss für die Erlösung sorgte.

Erstmals seit dem Derby gegen Fenerbahçe an Heiligabend stand Star-Stürmer Mauro Icardi nach vollständiger Genesung und zuletzt zwei Einwechslungen wieder in der Startelf der Gelb-Roten. Im 4-2-3-1-System von Trainer Okan Buruk durften Muslera, Kutlu, Sánchez, Nelsson, Ayhan, Torreira, Demirbay, Aktürkoğlu, Mertens, Yılmaz sowie Icardi beginnen. Dagegen fehlten die beiden Afrika-Cup-Teilnehmer Hakim Ziyech und Cédric Bakambu wie auch die weiterhin verletzungsbedingt ausfallenden Abdülkerim Bardakcı und Sérgio Oliveira.

Nichts Zählbares trotz klarer Überlegenheit

Nachdem Galatasaray gegen İstanbulspor am letzten Spieltag in Rückstand geriet, galt es aus Sicht der Hausherren, diesmal schneller auf Betriebstemperatur zu kommen. So ließen erste Torannäherungen durch Startelf-Rückkehrer Icardi (4.) und den im Vergleich zu den letzten Wochen wieder offensiver aufgestellten Yılmaz (9.) vermuten, dass "Cim Bom" gegen den Abstiegskandidaten Gaziantep von vornherein keine Zweifel am Ausgang der Begegnung aufkommen lassen wollte. Dementsprechend setzten die Gelb-Roten die Gäste, die ihrerseits in der Anfangsphase ausschließlich mit dem Verteidigen beschäftigt waren und kaum zur Entlastung kamen, früh unter Druck. Echte Hochkaräter konnte sich der türkische Meister dabei aber – abgesehen von einem gefährlichen Aktürkoğlu-Abschluss (19.) – zunächst nicht herausspielen, was auf der Gegenseite plötzlich ganz anders aussah und Muslera in der 22. Spielminute zu einem beherzten Eingriff gegen Marković zwang. Wenig später konnte dann auch der Routinier im Tor von Galatasaray die überraschende Führung von Gaziantep nicht mehr verhindern (29.), als sich Innenverteidiger Kızıldağ im Kopfball-Duell mit Demirbay durchsetzte und den Ball aus kurzer Distanz zum alles andere als leistungsgerechten 1:0 für die Mannschaft von Trainer Marius Șumudică im Netz unterbrachte. An diesem Zwischenergebnis änderte sich bis zur Pause nichts mehr, nachdem Demirbays Freistoß in der 43. Spielminute an der Latte scheiterte.

Drückend bis zum Schluss

Mit Beginn des zweiten Durchgangs schickte Galatasaray in Person von Zaha, der für Demirbay kam, noch mehr Offensiv-Power auf den Rasen. Auch mit dem Ivorer in ihren Reihen hatten die "Löwen" viel mehr vom Spiel als Gaziantep, was zu einem Pfosten-Treffer von Mertens führte (57.). Unterdessen fiel auch Icardi immer wieder mit vielversprechenden Aktionen auf, doch dem Argentinier fehlte das eine oder andere Mal das Glück im Abschluss. Nicht erst, nachdem sich der eingewechselte Zaha dem Chancenwucher seiner Teamkollegen anschloss (61.), war der Ausgleich der Gelb-Roten längst überfällig. Wirklich nachvollziehen, wie Galatasaray einem Rückstand hinterherrennen musste, konnte dabei niemand – vermutlich nicht einmal die Gäste aus Südostanatolien selbst. Als Icardi den Ball dann endlich über die Linie brachte (64.), zählte das Tor aufgrund einer Abseits-Position nicht. Derweil stellte Gaziantep seine Angriffsbemühungen mehr oder weniger vollständig ein und setzte alles daran, die Führung aus der ersten Halbzeit weiterhin zu verteidigen. Dass dies nicht ewig gutgehen konnte, lag auf der Hand – und so erlöste Zaha sein Team in der 72. Spielminute nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Dervişoğlu mit einem strammen, fast ansatzlosen Schuss ins linke untere Eck zum 1:1. Der ehemalige Crystal-Palace-Star drehte nun auf und sorgte kurz nach dem Ausgleich um ein Haar für die mehr als verdiente Führung der "Löwen" (78.), aber das Aluminium meinte es an diesem Abend einfach nicht gut mit Galatasaray. Umso ekstatischer gestaltete sich der Jubel, als Yılmaz in der 89. Spielminute per traumhafter Direktabnahme das 2:1 erzielte. Damit war der 23-Jährige für den Endstand verantwortlich, denn das vermeintliche 3:1 durch Icardi hielt der Überprüfung des VAR tief in der Nachspielzeit nicht stand.

Die nächste Süper-Lig-Partie steht für Galatasaray bereits am Freitag auf dem Programm, wenn die Buruk-Schützlinge bei Aufsteiger Samsunspor zu Gast sind. Nächsten Dienstag geht es dann im heimischen Rams Park mit dem Pokal-Achtelfinale gegen Zweitligist Bandırmaspor weiter.