Am Sonntagabend hat Fenerbahçe einen durchaus beschwerlichen, letztlich aber verdienten 2:1-Heimsieg gegen Ankaragücü eingefahren. Cengiz Ünder drehte die Partie per Doppelpack, nachdem Tolga Ciğerci die Hauptstädter vom Elfmeterpunkt in Führung brachte.
Im Vergleich zum Last-Minute-Sieg gegen Başakşehir am vergangenen Mittwoch veränderte FB-Trainer Ismail Kartal seine Anfangsformation auf zwei Positionen: Den linken Part der Innenverteidigung bekleidete Djiku anstelle von Oosterwolde, rechts auf dem Flügel startete Ünder zudem für Kahveci.
Fenerbahçe startete vor heimischer Kulisse erwartbar offensiv und drängte von Beginn an aufs gegnerische Tor, agierte aber insbesondere nach Ballverlust zu sorglos und ließ sich so auch folgenschwer überrumpeln. Nach einem Steckpass aus der Zentrale links auf die Seite raus, war Ankara-Stürmer Sowe frei durch. Links im Strafraum kam Livaković etwas überstürzt aus dem Kasten gestürmt und rasierte den Angreifer per Grätsche klar am linken Fuß. Schiedsrichter Cihan Aydin zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Ciğerci nahm sich der Sache an, blieb cool und schickte den Ball überlegt in die linke untere Ecke, während Livaković in die andere sprang – die überraschende Führung für den Außenseiter aus der Hauptstadt nach 13 Minuten!
Ünder dreht auf – und dreht das Spiel per Doppelpack
Fenerbahçe ließ sich davon aber nicht verunsichern und schlug nur wenige Minuten später zurück. Ünder drehte rechts auf der Seite auf, flankte nach einem kurzen Haken mit links scharf vors Tor. In der Mitte gingen Džeko sowie zwei Verteidiger Richtung Ball, kamen aber nicht mehr heran – und so purzelte der Ball, vorbei an Torwart Güngördü links neben den Pfosten ins Tor (21.). Von diesem Moment an lief so gut wie jeder Angriff der Kanarienvögel über die rechte Seite, wo Ünder für Ankara nicht zu greifen geschweige denn zu stoppen war. Mehrmals verschaffte sich der Linksfuß Raum zum Abschluss, in der 33. Minute dann mit Erfolg: Aus sechs Metern schob Ünder – mit rechts (!) – zur Führung ein. Tadić (43.) und Kadıoğlu (45.) scheiterten bis zum Pausenpfiff noch am jeweils überragend reagierenden Schlussmann der Hauptstädter und verpassten so eine noch deutlichere Halbzeitführung.
Überschaubare zweite Halbzeit ohne Tore
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren klar überlegen, wurden insbesondere im vorderen Drittel aber zunehmend schludrig. Vor allem das serbisch-bosnische Offensivduo um Tadić und Džeko versemmelte Chance um Chance, vergab mehrmals relativ kläglich aus eigentlich vielversprechender Situation. Zwanzig Minuten vor dem Ende standen für Fenerbahçe 18 Torabschlüsse zu Buche, von denen lediglich fünf tatsächlich auf den Kasten flogen. Top-Torjäger Džeko (16 Tore), der diesmal torlos blieb, verließ das Feld im Verlauf des zweiten Durchgans für Başakşehir-Held Batshuayi, später kamen zudem Mor und Crespo. So richtig neues Feuer konnte Fenerbahçe aber nicht mehr entfachen.
Mit dem nächsten Dreier hat Fenerbahçe im engen Titelrennen gegenüber Galatasaray abermals vorgelegt, steht jetzt bei 60 von möglichen 69 Punkten und weiter auf Tabellenrang 1. Nächster Gegner der Kanarienvögel ist dann am kommenden Samstag Antalyaspor.