Nach einem überraschenden Sieg über Frankreich und einer ärgerlichen Niederlage gegen Island sind in den Spielen gegen den punkt- und torlosen Gruppenletzten Andorra und den Vorletzten Moldawien sechs Punkte fest eingeplant. Sorgen bereiten Şenol Güneş allerdings eine ganze Reihe von Ausfällen.

Schon vor der Nominierung war klar, dass feste Größen wie Linksverteidiger Hasan Ali Kaldırım, Mittelstürmer Burak Yılmaz und der defensive Mittelfeldspieler Mahmut Tekdemir wegen langwieriger Verletzungen ausfallen würden. Auch Trabzonspors Senkrechtstarter Abdülkadir Ömür wurde gar nicht erst in den Kader berufen. Nun stehen allerdings zusätzlich auch Spanienlegionär Okay Yokuşlu, der wiedererstarkte Oğuzhan Özyakup und Cengiz Ünder von AS Rom nicht zur Verfügung. Ozan Tufan, Nazim Sangaré und Dorukhan Toköz sind oder waren dazu zumindest angeschlagen und Güneş steht vor einem Personalpuzzle.

Sorgen auf Außen und in der Mittelfeldzentrale

Während der Trainer im Tor und in der Innenverteidigung die Qual der Wahl hat, drückt vor allem auf den defensiven Außen gehörig der Schuh. Kaldırım ist auf links eigentlich gesetzt. Mit Umut Meraş vom französischen Zweitligisten Le Havre steht nur ein nomineller Ersatzmann ohne große Erfahrung bereit. Auf rechts dürfte Zeki Çelik beginnen, der ebenfalls in Frankreich bei Lille sein Geld verdient. Sollten die angeschlagenen Spieler nicht rechtzeitig fit werden, dürften in der Mittelfeldzentrale İrfan Kahveci und Neuling Abdülkadir Parmak um einen Platz neben Kapitän Emre Belözoğlu streiten. In der Offensive gibt es hingegen weniger Probleme. Um Cenk Tosun oder seine Vertreter Enes Ünal und Güven Yalçın machen sich vor allem Hakan Çalhanoğlu, Kenan Karaman und Yusuf Yazıcı berechtigte Hoffnungen. Der formstarke Deniz Türüç kommt ebenfalls als Ersatz für Ünder in Frage.

Sechs Punkte fest eingeplant

Im Endeffekt muss man festhalten, dass zwar einige knifflige Entscheidungen auf den türkischen Coach zukommen, zwei Siege gegen die krassen Außenseiter allerdings trotzdem ein Muss sind. Dazu ist die Leistungsdichte im Kader so groß wie lange nicht und selbst die meisten Schlüssel- und Stammspieler können zumindest adäquat ersetzt werden. Mit aktuell noch 13 Legionären, aber dafür ohne einen Spieler des amtierenden Meisters Galatasaray, sollen die nötigen Punkte im engen Rennen um die EM-Qualifikation geholt werden. Die Türkei liegt punktgleich mit Frankreich und Island auf Platz 2.

Foto: Franck Fife/Getty Images