Nach dem blamablen 1:1 gegen Armenien während der EM-Qualifikation wackelte der Stuhl des türkischen Nationaltrainers Stefan Kuntz. Doch nun gab der Präsident des türkischen Fußballverbands, Mehmet Büyükekşi, bekannt, dass man mit Kuntz als Nationaltrainer weitermachen werde. 

Stefan Kuntz hat als Trainer der türkischen Nationalmannschaft zwar schon seit längeren, nach dem im eigenen Land als "Schmach" verschrienen 1:1 gegen Armenien in der Europameisterschaftsqualifikation aber im besonderen, einen schweren Stand. So wurde zuletzt in den Medien öffentlich gemutmaßt, dass es das für den 60-Jährigen als Cheftrainer der Türkei gewesen sein könnte. Nun aber äußerte sich TFF-Präsident Mehmet Büyükekşi zur Personalie und stellte dabei klar, dass man nicht beabsichtige, den Deutschen zu entlassen.

Nach dem 1:1 gegen Armenien gemeinsam nach vorne blicken

In einem Interview vor dem Freundschaftsspiel gegen Japan am 12. September im belgischen Genk wurde Mehmet Büyükekşi, der Präsident des türkischen Fußballverbands TFF, auf die Personalie Stefan Kuntz angesprochen. Dabei unterstrich der 62-Jährige zwar die Enttäuschung über das ärgerliche 1:1 gegen Armenien, das in der Türkei alles andere als gut aufgenommen worden war, doch machte er auch klar, dass dieses Spiel jetzt Geschichte sei, und dass man nun nach vorne blicke: "Ein Sieg über Armenien hätte uns in eine sehr gute Ausgangslage für Qualifikation zur EM 2024 gebracht, doch leider lief es nicht so, wie von uns erhofft. Das Ziel war es, das Spiel zu gewinnen, und die Qualifikation sicher zu machen, aber wir machen auf unserem Weg weiter wie bisher. Wir sind weiterhin in einer guten Ausgangslage für die kommenden Partien. Wir werden die nächsten drei Matches seriös spielen. Im Oktober werden wir zuerst gegen Kroatien und dann gegen Lettland antreten. Ich glaube fest daran, dass wir in diesen Spielen die nötigen Ergebnisse einfahren, und dass wir an der Europameisterschaft teilnehmen werden."

"Stean Kuntz wird gegen Kroatien unser Trainer sein"

Auf die Frage, ob Stefan Kuntz als Nationaltrainer der Türkei nach dem bitteren Unentschieden gegen Armenien seinen Hut nehmen müsse, äußerte sich Mehmet Büyükekşi deutlich: "Es gibt Behauptungen, dass wir und von Stefan Kuntz trennen würden, und dass es geplant sei, dass Abdullah Avcı seinen Posten übernehmen werde. Sind diese Behauptungen wahr?", so der 62-Jährige, "Nein, so einen Plan gibt es nicht. Ich habe nach der Partie die nötigen Erklärungen geliefert. Ich sagte, es sei nicht angemessen, jetzt über Stefan Kuntz zu sprechen. Wenn wir Punkte verloren haben, dann gemeinsam. Nun führen wir auch gemeinsam unseren Weg fort. (…) Ja, Stefan Kuntz wird auch gegen Kroatien unser Trainer sein."

"Wir planen ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland"

Im restlichen Verlauf des Interviews machte der TFF-Präsident zudem noch eine interessante Ankündigung. Demnach plane man, im November ein Freundschaftsspiel gegen den Europameisterschaftsgastgeber Deutschland auszutragen: "Die Mannschaft befindet sich in einem guten Zustand. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, der Umgang untereinander ist freundschaftlich – es gibt keine Probleme. Hoffentlich werden wir an der Europameisterschaft teilnehmen. Wir sind hierher gekommen, um ein Freundschaftsspiel gegen Japan zu bestreiten. Japan ist derzeit auf einem guten Weg. Sie haben bei der Weltmeisterschaft das Achtelfinale erreicht und sind im Elfmeterschießen gegen Kroatien ausgeschieden. In der Weltrangliste stehen sie auf Platz 20, wir auf Platz 41. In ihrem letzten Spiel schlugen sie Deutschland mit 4:1. Dies ist ein Freundschaftsspiel, bei dem es darum geht, gegen stärkere Mannschaften als die Türkei zu spielen. Bei diesem Spiel und vor allem bei den Spielen gegen Kroatien und Lettland wollen wir gegen stärkere Mannschaften als uns selbst spielen und erfolgreich sein. Außerdem planen wir im November ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland. Um uns besser auf die Europameisterschaft vorzubereiten; wollen wir sehen, was unsere Spieler gegen stärkere Mannschaften leisten können."