Lukas Podolskis zweites Türkei-Abenteuer ist wie erwartet beendet. Antalyaspor verkündete in den sozialen Medien die Trennung vom Weltmeister. Den stört weniger der Abgang, als vielmehr die Art und Weise der Bekanntgabe.
Offenbar war nämlich laut Podolskis Aussagen kein Verantwortlicher des Tabellen-16. der vergangenen Saison persönlich auf ihn zugekommen. Das veranlasste wiederum den 36-Jährigen dazu, seiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen. Er habe sich wenigstens einen persönlichen Dank gewünscht und nicht nur einen Post. Gerade im Bezug auf seine Verdienste sei das das Mindeste. Auch Linkaußen Jean-Armel Drolé, Rechtsaußen Sidney Sam und Innenverteidiger Ersan Gülüm waren mit vergleichbaren Posts und identischem Wortlaut innerhalb weniger Minuten verabschiedet worden. Ein warmer Abschied sieht sicherlich anders aus. Dass es mit den genannten Spielern nicht weitergehen würde, war hingegen seit längerem klar. Sämtliche Verträge laufen Ende des Monats aus und nach einer in allen Belangen enttäuschenden Saison will man den Kader nun bestmöglich umkrempeln.
Enttäuschende Zusammenarbeit
Gerade Podolski und der Klub hatten sich mehr von der Zusammenarbeit erhofft. Für Antalyaspor war die Verpflichtung des 130-fachen Nationalspielers ein Aufreger, der zumindest für einige Zeit die Aufmerksamkeit in Richtung Mittelmeer lenkte. Für Podolski war es eine Rückkehr in die Türkei, zu der er spätestens seit seiner Zeit bei Galatasaray eine enge Bindung hat. Nach einer vielversprechenden Rückrunde 2020 sollte Podolski in der vergangenen Spielzeit als Führungsspieler vorangehen. Das klappte zunächst auch ordentlich und der Ur-Kölner lief eine zeitlang sogar als Kapitän auf. Ende des letzten Jahres setzte Ersun Yanal dann weniger auf den Stürmer, der sich dazu auch noch verletzte. Es folgten öffentliche Unmutsbekundungen und so wurde relativ klar, dass es nicht weitergehen würde in der Urlaubsregion.
Zwar stand Podolski zum Ende der Saison hin wieder öfter in der Startelf und führte sein Team auch in das Pokalfinale, mit insgesamt sieben Scorerpunkten in 36 Spielen konnte er allerdings auch nicht das enttäuschende Abschneiden in der Liga und die Niederlage im Finale verhindern. Wie es jetzt für ihn weitergeht, ist noch nicht klar. Gerüchte gab es immer wieder um einen Wechsel nach Brasilien oder sein Mutterland Polen. Möglich ist aber auch, dass der 36-Jährige seine Karriere beendet und sich voll und ganz seinen zahlreichen Unternehmen widmet. Von Antalya werden ihm jedenfalls vornehmlich die Fans in positiver Erinnerung bleiben. Bei diesen bedankte er sich trotz aller Kritik ausdrücklich.
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