In der neuen Mini-Serie blickt das LIGABlatt auf ruhmreiche Mannschaften, die einst für große Erfolge sorgten, bei der Schnelllebigkeit des Fußballes aber zunehmend in Vergessenheit geraten. Heute: Die Meister-Elf von Bursaspor, die in der Saison 2009/10 mit einer No-Name-Truppe alle überraschten und ihren bis heute einzigen Meistertitel feierten. 

Tor

Der bulgarische Schlussmann kam nach etlichen nationalen Erfolgen mit Levski Sofia 2005 in die Türkei und spielte zunächst drei Jahre für Kayseri. Nachdem er mit diesen 2008 den türkischen Pokal errang, wechselte er 2008 nach Bursa. In der Meistersaison stand Iwankov 30 Mal im Kasten der "Krokodile" und war ein entscheidender Faktor, dass Bursa am Ende der Saison die zweitbeste Defensive stellte. Zwei Jahre später zog es ihn für ein Jahr zum zypriotischen First Division Team Anorthosis Famagusta, für die er aber nie spielte.

Abwehr

Mit 31 Spielen stand Ali Tandoğan zwar am häufigsten in der Saison 2009/10 auf dem Rasen, doch der Akteur, mit dem Bursa zu jener Zeit eher assozierte wurde, war Ömer Erdoğan. Der im hessischen Kassel geborene Verteidiger absolvierte zwischen 2006 und 2013 über 200 Pflichtspiele für Bursa. Anschließend legte der Klub ihm sogar ein Vertragsangebot für einen CO-Trainerposten vor, doch Erdogan lehnte ab. Heute ist der 43-Jährige Trainer von Fatih Karagümrük. Zur Meister-Defensive zählten zudem Mustafa Keçeli, İbrahim Öztürk und auch der damals 18-jährige Serdar Aziz, heutiger Fenerbahcçe-Profi.

Mittelfeld

Der heutige Trabzon-Trainer Hüseyin Çimşir, der mit seiner Mannschaft aktuell die Süper Lig anführt, war bei Bursa einst Abräumer und Antreiber zugleich. 30 Spiele absolvierte Çimşir in der Meistersaison. Daneben sorgten Ivan Ergic (Basel-Legende) und Ozan Ipek für Ordnung und Torgefahr. Im offensiven Bereich wirbelten Pablo Batalla – in seiner ersten von insgesamt sieben Saison für Bursa – und Volkan Şen (später Fenerbahçe).

Angriff

Einen echten Knipser hatte Bursa nicht. Wie die gesamte Mannschaft galt auch im Sturm das Kredo: Zusammenhalt. Turgay Bahadır war mit nur sieben Treffern Bursas gefährlichster Angreifer – und trotzdem unverzichtbar. Nach drei Jahren in Anatolien zog es den in Wien geborenen Türken weiter über Istanbul BB, Karabükspor bis hinunter nach Gaziantep, von wo er dann nach Österreich zurückkehrte. Zweite tragende Säule war der damals erst 20-jährige Sercan Yildırım, der in der Meistersaison sechs Treffer verbuchte, anschließend aber nie wirklich überzeugen konnte. 2011 ging er zu Galatasaray, wo er sich aber nicht durchsetzen konnte und nach verschiedenen Leihen letztendlich 2016 wieder zu Bursa zurückkehrte. Auch an alter Wirkungsstätte fand Sercan nicht zurück in die Spur. Heute kickt der mittlerweile 30-Jährige für Fatih Karagümrük – unter Trainer und Ex-Mitspieler Ömer Erdoğan.

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