Heute Nachmittag geht es für die Türkei im Freundschaftsspiel gegen Japan (14:20 Uhr MEZ) weiter. Nach dem 1:1 gegen Armenien drehte sich danach alles um Trainer Kuntz, der entgegen diverser Medienberichte nun doch im Amt bleibt. Als Reaktion darauf nahm der 60-Jährige in einem Interview mit "TRT Spor" die türkischen Medien ins Visier.

Stefan Kuntz bleibt weiter im Amt als türkischer Nationaltrainer. Neben der sportlichen Enttäuschung gegen Armenien (1:1) dürfte das wohl die größte Nachricht der Woche gewesen sein. Dass sich der deutsche Trainer in letzter Zeit immer wieder der Kritik der türkischen Medien ausgesetzt war, ist mittlerweile auch nichts Neues. Umso bemerkenswerter, dass der 60-Jährige weiterhin fest im Sattel sitzt und den eingeschlagenen Weg mit der türkischen "Millî Takım" weitergehen darf. Heute Nachmittag steht das nächste Spiel auf dem Programm. Dann geht es für die Kuntz-Truppe im belgischen Genk gegen Deutschland-Schreck Japan im Freundschaftsspiel weiter. Im Interview mit "TRT Spor" äußerte sich Kuntz zur bevorstehenden Partie, ging angesichts der letzten Unruhen allerdings auch mit den türkischen Medien hart ins Gericht.

Kein Verständnis für den Pessimismus

Für große Schlagzeilen in negativer Sicht sorgte das enttäuschende 1:1 gegen Armenien. Auch Kuntz zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis, den mittlerweile etablierten Pessimismus gegenüber der Nationalmannschaft wolle der 60-Jährige aber weiterhin nicht verstehen. "Ich kann die Trauer unserer Spieler verstehen. Wir hätten im Spiel gegen Armenien durchaus einen großen Schritt machen können, aber wir haben einen kleinen Schritt gemacht. Ich verstehe den aktuellen Pessimismus in der Türkei nicht. Unsere Situation in der Gruppe ist immer noch sehr gut. Es liegt alles in unserer Hand, uns für die EM zu qualifizieren und wir werden daran teilnehmen", so Kuntz.

"Bin also kein so schlechter Trainer"

Eine Spitze in Richtung der türkischen Presse erlaubte sich Kuntz hingegen auch. Vor allem die Gerüchte rund um seinen Rauswurf haben bei ihm Spuren hinterlassen. "Ich interessiere mich absolut nicht für solche erfundenen und auf Lügen basierenden Themen im Hintergrund. Das sind Dinge, die man normalerweise nicht macht. Solche Situationen führen dazu, dass ich in den sozialen Medien unglaubliche Beleidigungen höre. Ich bin hier immer noch Trainer. Ich weiß, was wir tun und wir werden an der EM 2024 teilnehmen."

Im Interview war auch der nach der Flick-Entlassung freigewordene Posten in der deutschen Nationalmannschaft Thema. Dabei zählte auch Kuntz zu den Kandidaten. Schmunzelnd antwortete der 60-Jährige: "Ich bin also kein so schlechter Trainer." Eine Aussage, die klar in Richtung der türkischen Medien und seiner Kritiker geht, die auf einen Rauswurf bei der Türkei gehofft haben.