Zum Abschluss des neunten Spieltages treffen mit Başakşehir und Trabzonspor zwei Teams aufeinander, deren Weg sich in dieser Saison ähnelt. Mit einem Sieg wäre für beide ein Angriff ganz oben möglich.
Traditionell stehen die Nordlichter aus Trabzon und der kleine Stadtteilverein immer ein bisschen im Schatten der drei Istanbuler Schwergewichte, die seit 2010 den Meister unter sich ausmachen. In der letzten Saison war Başakşehir nah dran, brachte es nach einem überzeugenden Finish Galatasarays allerdings nur zum Vizemeister. Erfolgscoach Abdullah Avcı zog es daraufhin zu Beşiktaş und nach acht bzw. neun Spielen muss man festhalten, dass die Trennung derzeit dem Verein besser bekommt als seinem Ex-Trainer. Nach einem ernüchternden Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen Malatyaspor und Fenerbahçe gelang es dem neuen Spielleiter Okan Buruk seine Mannschaft zu stabilisieren. Einzig in der Europa League gegen AS Rom setzte es noch eine deutliche Niederlage, seitdem stehen wettbewerbsübergreifend fünf Siege und drei Unentschieden zu Buche. Die Rückkehr von Kapitän Mahmut Tekdemir stabilisierte Başakşehir merklich. Neben den gesetzten Neuzugängen Martin Škrtel als Abwehrchef und Enzo Crivelli als Goalgetter sind vor allem Ersatzkapitän Edin Višća und der türkische Nationalspieler İrfan Kahveci als Säulen des aktuellen Höhenflugs mit vier Siegen in Folge (national und international) zu nennen. Mit einem Sieg könnte man auf den dritten Rang klettern und auch in der Europa League steht Başakşehir in der schweren Gruppe J hinter der Roma auf Platz 2.
Teamgeist macht die Ausfälle vergessen
Noch besser sieht es national bei Trabzonspor aus. Als Zweiter ging man in den neunten Spieltag und diese hervorragende Platzierung ist eine kleine Überraschung. Nicht nur musste man vor der Saison mit Yusuf Yazıcı den wohl besten Spieler zu Lille ziehen lassen; das Verletzungspech traf den Club von der Schwarzmeerküste dazu besonders hart. Vor allem der Ausfall von Shootingstar und Eigengewächs Abdülkadir Ömür ist eigentlich nicht zu kompensieren. Ein Meniskusriss zwingt den 20-Jährigen wohl mindestens bis März zum Zuschauen. Ünal Karaman schaffte es dennoch seine Mannschaft zu stabilisieren und glich die Ausfälle durch Teamwork aus. Spieler wie der oft kritisierte Anthony Nwakaeme wuchsen in einigen Spielen über sich hinaus und ließen in der Süper Lig bisher erst eine Niederlage zu. Mit Parmak und Kapitän Sosa verfügt Trabzon über ein spielstarkes Mittelfeld und Uğurcan Çakır dürfte unbestritten eines der größten türkischen Torwarttalente sein. In Trabzon ist die Sehnsucht nach einem Titel riesig und in Zeiten, in denen die großen Favoriten aus Istanbul schwächeln, rechnet man sich wieder Chancen aus. Die nächste Hürde ist dabei das heutige Spiel gegen Başakşehir. Bei einem Sieg könnte man den Überraschungsspitzenreiter Antalyaspor vom ersten Platz verdrängen und im Meisterrennen ein echtes Zeichen setzen.