Nachdem die Entlassung von Hansi Flick als Nationaltrainer nun perfekt ist, kursieren bereits einige Namen als Nachfolger. Ein alter Bekannter, der beim DFB als U21-Trainer seine bis dato größten Erfolge feiern konnte, ist der aktuelle Türkei-Trainer Stefan Kuntz. Auch aufgrund seiner DFB-Vergangenheit wäre der Europameister von 1996 der ideale Flick-Nachfolger.

Seit September 2021 ist nun Stefan Kuntz für die türkische Nationalmannschaft als Cheftrainer tätig. Für viele kam zum damaligen Zeitpunkt der Schritt des mittlerweile 60-Jährigen, einen Trainer-Posten im Ausland anzunehmen, sehr überraschend. In bereits 19 Spielen stand Kuntz als türkischer Nationaltrainer an der Seitenlinie, und kommt bisher auf einen mehr als ordentlichen Punkteschnitt von 2,05 Punkten pro Partie. Trotzdem steht Kuntz seit einigen Monaten in der Kritik, auch von einem Disput mit der Mannschaft in der Kabine während des EM-Quali-Spiels gegen Lettland wurde bereits berichtet. Seine Amtszeit, die vertraglich eigentlich noch bis zum Sommer 2024 andauern soll, könnte sich nun vorzeitig dem Ende neigen. Das LIGABlatt berichtete bereits, dass die Tage von Kuntz gezählt sind und der Trainer bei der Türkei kurz vor dem Aus stehen soll. Nachdem nun Flick seinen Posten als DFB-Nationaltrainer räumen musste, könnte hier womöglich Bewegung in die Sache kommen. Analysiert man das Anforderungsprofil des neuen deutschen Nationaltrainers, so stellt man fest, dass Kuntz ein geeigneter Kandidat wäre.

Kuntz braucht kaum Eingewöhnungszeit

Mit Blick auf die anstehende Europameisterschaft im eigenen Land, ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der DFB auf dem Trainer-Posten kein größeres Experiment eingehen wird. Auch die Vergangenheit, dazu unter anderem die Beförderung von Joachim Löw und Hansi Flick zum Nationaltrainer, hat bereits aufgezeigt, dass man stets auf Personalien gesetzt hat, die in der Vergangenheit bereits Positionen beim DFB innehatten. Auch vor diesem Hintergrund rückt automatisch ein Kandidat wie Stefan Kuntz zum engeren Kandidatenkreis. Der 60-Jährige führte bereits als Nationaltrainer die U21 zu zwei EM-Titeln. Der bevorstehende Umbruch im Nationalteam, der unweigerlich auch wohl mit einer Verjüngung des Kaders einhergehen wird, ist Kuntz, aufgrund seines bereits bewährten Umgangs mit jungen Spielern, durchaus zuzutrauen. Darüber hinaus kennt der aktuelle Trainer der Türkei die Strukturen beim DFB, und könnte so für frischen Wind sorgen und das Team, ohne längere Eingewöhnungszeit, wieder zügig in die Erfolgsspur bringen.

Auch wenn Kuntz als möglicher Kandidat für den freigewordenen Posten beim DFB gehandelt wird, muss man zunächst abwarten, ob der 60-Jährige noch eine Zukunft bei der türkischen Nationalmannschaft hat. Sollten sich die übereinstimmenden türkischen Medienberichte bestätigen und Kuntz den Posten räumen muss, wäre der DFB als neuer (alter) Arbeitgeber nach der Flick-Freistellung eine naheliegende Lösung.

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