Den Begriff "Topspiel" hat die Partie des Ersten gegen den Zweiten der Bundesliga aus sportlicher Sicht schon seit längerer Zeit nicht mehr verdient. Ob die Bayern nun bereits am Samstag Meister werden oder noch eine Woche warten müssen, wird am Ende kaum einen Unterschied machen. Schiebt man die Enttäuschung über zementierte Machtverhältnisse und Langeweile im Deutschen Fußball allerdings beiseite, kann man sich auf eine interessante Partie freuen.

Die Bayern sind in dieser Saison durchaus schlagbar und werden gegen den ärgsten Konkurrenten in Bestbesetzung antreten (können). Lediglich Richards, Sarr und Tolisso werden wohl zusehen müssen, beim Rest hat Trainer Nagelsmann die freie Auswahl. Selbst Niklas Süle hat seine Grippe wohl überstanden und könnte gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber zurückkehren. Beim Rest entscheiden die Trainingseindrücke und natürlich der Plan des Coaches, der auch gegen den BVB vor der Frage nach Dreier- oder Viererkette steht.

BVB mit Verletzungssorgen

Auf der anderen Seite ist die Personalsituation deutlich angespannter. Die neuesten Ausfälle sind Keeper Kobel und Axel Witsel, andere Spieler sind zumindest fraglich. Marco Rose wird deshalb nicht auf die Elf setzen können, die gegen Wolfsburg mit dem 6:1 eine ordentliche Duftmarke setzte. Marwin Hitz wird im Tor stehen und für Witsel könnte Emre Can eine Reihe nach vorne rücken. Weitere personelle Anpassungen sind kaum möglich. Lediglich Guerreiro ist wieder fit und wird wohl für den 17-jährigen Newcomer Tom Rothe beginnen. Dieser hatte gegen Wolfsburg zwar einen starken Eindruck hinterlassen, soll zunächst aber langsam an die erste Mannschaft herangeführt werden. Das gilt auch für die anderen Nachwuchskräfte: Lion Semic, Antonios Papadopoulos und Jamie Bynoe-Gittens könnten zwar erneut auf der Bank sitzen, werden allerdings wohl höchstens im Verlaufe des Spiels zum Einsatz kommen.

Das Verletzungspech scheint die Angelegenheit auf den ersten Blick noch klarer zu machen. Auf der anderen Seite wird es auch interessant sein zu sehen, wie sich ein selbstbewusster und hoffentlich unbekümmerter BVB gegen die Bayern schlägt. Fans erwartet am Samstag daher zumindest ein halbes Topspiel.

Foto: Joosep Martinson/Getty Images