Drei Wochen sind es noch, ehe die neue Saison in der Bundesliga startet. Wie werden die Tribünen aussehen? Ob und wie viele Fans dabei sein können, scheint nach wie vor unklar. Die Politik hätte gerne leere Stadien, die Klubs eine möglichst hohe Auslastung. Gewährleistet sein muss aber vor allem eines: Eine Chancengleichheit aller 18 bzw. 36 Vereine.

Vor wenigen Tage vernahmen die Bundesligafans Töne aus der Politik, die ihnen nicht unbedingt Hoffnung machten: Großveranstaltungen bleiben bis Ende des Jahres verboten. Bezogen auf den Fußball blieb aber ein Hintertürchen, denn hier sollte Ende Oktober gelten. Bundeskanzlerin Angela Merkel merkte an, dass es für die Bundesliga eine Arbeitsgruppe gäbe. Corona-Regeln sind Ländersache, gilt das auch für den Fußball? Dürfen manche Vereine auf einige tausend Fans zurückgreifen oder nicht? Union Berlin und die Hertha preschten gestern vor, denn sie kündigten an: Sie werden definitiv mit 5000 Zuschauern bis zum Jahresende planen, denn übermorgen endet in Berlin das Verbot von große Veranstaltungen im Freien.

Wettbewerbsverzerrung durch lokale Verboten?

Was man in Berlin darf, muss man in Bayern oder Nordrhein-Westfalen jedoch nicht zwingend auch erlauben. Kann es somit sein, dass die Herthaner vor Zuschauern spielen, während in München und Dortmund die Tribünen komplett leer bleiben? Das würde den Grundsätzen der DFL komplett widersprechen, denn sie bat alle Klubs unlängst um eine identische Grundlage. Mit den Plänen der Berliner Klubs muss sich die Liga nun beschäftigen und mit der Politik Lösungen finden, um die 5000 Fans jedem Verein zur Verfügung stellen zu können. Anfang August einigten sich alle Erst- und Zweitligisten darauf, einem einheitlichen Vorgehen zuzustimmen. Gilt dieser Grundsatz auch, wenn es hart auf hart kommt? 5000 Fans mögen nicht viel sein, doch darf eine Mannschaft auf Unterstützung zählen, dann auch alle anderen.

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