Fenerbahçe und der türkische Fußballverband TFF respektive die Süper-Lig-Schiedsrichter werden so schnell wohl keine Freude mehr: Nach dem 2:2 gegen Sivasspor wittern die Gelb-Marineblauen einmal mehr eine Verschwörung gegen sich.
Die Nerven liegen aktuell blank in Kadıköy: Im Pokal scheiterte Fenerbahçe als Titelverteidiger im Viertelfinale überraschend an Ankaragücü, in der Conference League folgte letzte Woche das Aus gegen Olympiakos Piräus und nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Sivasspor am Montag ist auch der Süper-Lig-Titel in weite Ferne gerückt. Zumindest für das Unentschieden in Sivas sehen die "Kanarienvögel" ein weiteres Mal den Schiedsrichter als Hauptgrund – in diesem Fall Cihan Aydın, der die Partie des 33. Spieltages leitete. Konrekt werfen die Gelb-Marineblauen dem 31-Jährigen einen falschen Elfmeter-Pfiff vor, der in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 2:2-Endstand durch Rey Manaj führte. Objektiv betrachtet handelte es sich dabei um einen äußerst strengen, aber nicht gänzlich inkorrekten Strafstoß, den auch der als VAR eingesetzte Bundesliga-Referee Benjamin Brand nicht zurücknahm.
Elfmeter-Pfiff sorgt für erhitzte Gemüter
Auch wenn Fenerbahçe in Bezug auf die wahrgenommene Benachteiligung den Bogen gerne überspannt, ist die Aufregung der "Kanarienvögel" in diesem Fall zumindest nachvollziehbar. Nach der Partie bei Sivasspor sollen sich die Spieler des Tabellenzweiten sowie das Trainer-Team um İsmail Kartal laut türkischen Medienberichten die Szene, die zum Elfmeter führte, mehrfach in der Kabine angeschaut haben. Dabei ist man dem Vernehmen nach zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um eine skandalöse Entscheidung handele, die jegliche Gerechtigkeit vermissen lasse. Besonders aufgebracht sollen neben Kartal auch die Profis İrfan Can Kahveci, Mert Hakan Yandaş sowie Serdar Dursun gewesen sein. Allzu lange werden sich die Gelb-Marineblauen mit der aus ihrer Sicht enormen Ungerechtigkeit jedoch nicht mehr beschäftigen können, denn am Samstag gastiert Beşiktaş zum Derby im Şükrü Saracoğlu Stadı.