Trotz bereits beschlossener Trennung stand Ersun Yanal im Hinspiel des Pokal-Halbfinals als Fenerbahçe-Trainer an der Seitenlinie. Vize-Präsident Semih Özsoy verspricht schnellstmöglich einen neuen Coach zu präsentieren. Sportlich droht die Saison aber nun zum Desaster zu werden.

Sechs Spiele in Folge ist Fenerbahçe nun ohne Sieg. Nach dem verlorenen Anschluss an die Spitzengruppe in der Süper Lig droht nun auch das Aus im türkischen Pokal – und damit der letzten verbliebenen Hoffnung auf einen Titel in diesem Jahr. Am Dienstagabend verloren die "Kanarienvögel" mit 1:2 beim Süper-Lig-Spitzenreiter Trabzon. Der Anschlusstreffer in der 83. Minute durch Vedat Muriqi, der dadurch seine persönliche Tor-Flaute vorerst beendete, begräbt die Final-Hoffnungen vor dem Rückspiel zumindest nicht komplett. "Wir konnten noch ein Tor erzielen, das war wichtig. Ich glaube daran, dass wir die Sache in Kadıköy zu unseren Gunsten noch drehen können", erklärte der kosovarische Stürmer nach Spielende.

Luiz Gustavo: "Wir Spieler tragen eine Mitschuld"

Im Mittelpunkt des Pokal-Halbfinals stand aber ein anderer; Trainer Ersun Yanal, über den bereits am Sonntag berichtet wurde, dass sich der Klub von ihm trennen werde, dirigierte von der Seitenlinie. Der Grund: Zwischen der Entscheidung, dass man sich von Yanal trennen sollte und dem anstehenden Pokal-Spiel in Trabzon lagen nur 48 Stunden. Um die Mannschaft halbwegs vorzubereiten wurde einvernehmlich entschieden, dass Yanal auch die Pokal-Partie betreut – ein durchaus ehrenhafter aber undankbarer Abschied! Vize Präsident Semih Özsoy erklärte, dass der Kadıköy-Klub schon auf der Suche nach einem neuen Mann ist und dieser zeitnah präsentiert werde, möglicherweise schon zum anstehenden Ligaspiel gegen Denizli. Die Spieler äußerten sich zum Yanal-Aus am Dienstag kaum. Luiz Gustavo bescheinigte aber, dass auch die Mannschaft entscheidende Fehler gemacht habe. Sonst wäre Yanal ja noch da.