Das 2:1 zwischen Trabzon und Fenerbahçe hielt vieles, was es im Vorfeld versprochen hatte: Eine hitzige Atmosphäre auf und neben dem Rasen, ein umkämpftes Duell zweier Titelkandidaten und reichlich Emotionen. Nach dem Spiel gingen die Zankereien weiter.

Mit seinem Führungstreffer nach nur wenigen Sekunden ließ Fenerbahçes Max Kruse die rund 40.000 Zuschauer in Trabzon früh verstummen. Das aufgeheizte Publikum am Schwarzen Meer kassierte eine ordentliche kalte Dusche vom 19-fachen türkischen Meister, der in der nord-östlichen Region der Türkei mittlerweile so beliebt ist, wie in den Istanbuler Stadtbezirken Beyöğlu und Beşiktaş. "Wir sind sehr gut in die Partie gestartet und haben anschließend alles kontrolliert", erklärte Fenerbahçe-Trainer den guten Auftakt: "Aber dann schenken wir dem Gegner zwei Tore." Gemeint ist zunächst der frühe Ausgleich durch Top-Torjäger Alexander Sörloth, der mit Treffer Nummer 16 in der 15. Minute auf 1:1 stellte. Und Filip Novaks letztendlichem Siegtreffer (32.).

"Trabzon hätte ohne den Schiedsrichter nicht gewonnen"

"Wir wollten heute unbedingt gewinnen und das haben wir geschafft", lautete die nüchterne Analyse von Torjäger Sörloth, der nicht nur vom dem Tor eiskalt ist. Was Fenerbahçe im zweiten Durchgang – und auch im Anschluss an die Partie – mächtig auf die Palme brachte, war die aus deren Sicht unglückliche Leistung von Schiedsrichter Palabiyik. "Wir bekommen ein Treffer aberkannt und verlieren am Ende noch Gustavo", so Ersun Yanal. Vize-Präsident Semih Özsoy stellte sogar die Behauptung auf, "Trabzon hätte ohne den Schiedsrichter nicht gewonnen". Auch Yanal, dem der Ärger über den verpassten Erfolg deutlich anzusehen war, mahnte, dass man weiter auf die eigene Stärke bauen werde: "Wir sind davon überzeugt, dass wenn wir so weiterspielen werden, am Ende Meister sind."