Seit dem gestrigen Mittwoch gehen Mesut Özil und Fenerbahçe auch ganz offiziell getrennte Wege. Nach knapp vier Monaten als suspendierter Spieler wechselt der 33-Jährige mit sofortiger Wirkung zu Başakşehir. Der Anfang vom Ende in Kadıköy datiert vom 20. März in der Halbzeit des Heimspiels gegen Konyaspor. Ein Blick zurück.
Es war eine bescheidene erste Halbzeit, die die "Kanarienvögel" im heimischen Saraçoğlu-Ülker-Stadion gegen Konyaspor auf den Rasen brachten. Unter den wenig überzeugenden Spielern reihte sich auch Mesut Özil nahtlos ein, der im Mittelfeld blass blieb. Mit einem 0:1-Rückstand ging Fenerbahçe in die Pause – dann beschloss der damalige Trainer Ismail Kartal einen Halbzeit-Wechsel mit Sprengkraft, der den Kadıköy-Klub über Monate hinweg beschäftigen sollte. Weil Kartal zur zweiten Halbzeit taktisch umstellen und offensiver sowie temporeicher agieren wollte, erklärte er, dass der bis dahin überhaupt nicht ins Spiel gekommene Özil durch Pelkas ersetzt werde. Özil – seit seinem Wechsel im Winter 2021 zweifelsohne mit einer Sonderstellung im Kader ausgestattet – entgegnete daraufhin, was Kartal einfallen würde, ihn auszuwechseln.
Daraufhin deutete der Ex-Trainer Fenerbahçes auf das Klub-Logo in der Umkleidekabine und mahnte laut, niemand sei größer als dieses Emblem. Sowohl Özil als auch Ozan Tufan, der als einziger Teamkollege Özil beisteht und ebenfalls gegen den Trainer schießt, werden fortan aus dem Kader gestrichen und bestreiten in der Rückrunde der vergangenen Saison kein einziges Spiel mehr. Während für die beiden Mittelfeldspieler das Kapitel Fenerbahçe schon damals ein Ende nahm, gab der Erfolg Kartals Entscheidung im Spiel noch recht: Fenerbahçe drehte die Partie gegen Konyaspor und gewann noch. Torschütze in der letzten regulären Minute zum entscheidenden 2:1-Siegtreffer war ausgerechnet Pelkas – die Ablösung Özils.