Es ist wirklich passiert! Star-Trainer José Mourinho hat offiziell bestätigt, zur kommenden Saison neuer Fenerbahçe-Trainer zu sein. Am Sonntag war der 61-Jährige nach Istanbul geflogen und wurde vor tausenden Fans von Vereinspräsident Ali Koç offiziell vorgestellt.
Was vor einigen Wochen noch als ein plakatives Wahlkampfversprechen abgetan wurde, ist heute Wirklichkeit geworden: José Mourinho hat einen Vertrag bei Fenerbahçe unterschrieben und wird zur kommenden Saison der neue Trainer der "Kanarienvögel". Am Sonntag war der Portugiese nach Istanbul gereist, wo er von Vereinspräsident Ali Koç vor tausenden von Fans im Şükrü-Saracoğlu-Stadion vorgestellt wurde, um vor den Augen der Fans den Vertrag zu unterzeichnen. Das Spektakel wurde dabei auf Fenerbahçes YouTube-Kanal live gestreamt.
Fenerbahçe unterstreicht mit Mourinho seine Meisterschaftsambitionen
Selten hat eine Person für einen solchen Hype in der Süper Lig gesorgt und schon gar nicht ein Trainer. Mit der Verpflichtung von José Mourinho unterstrich Fenerbahçe noch einmal, die Titelambitionen in der kommenden Saison. In der abgelaufenen Spielzeit hat man zwar punktetechnisch mit 99 Zählern die beste Saison der Vereinsgeschichte gefeiert, mit gerade einmal einer Niederlage, doch am Ende musste man sich im Meisterschaftsrennen Galatasaray geschlagen geben.
Mourinho-Deal kostet angeblich bis zu 30 Millionen Euro
Dem Vernehmen nach hat Mourinho einen Zweijahresvertrag bei den Marineblau-Gelben unterschrieben, der ein Gesamtvolumen von bis zu 30 Millionen Euro umfassen soll. Dabei seien allerdings auch die Gehälter für den gesamten Trainerstab mit inbegriffen. Für den schwer verschuldeten Klub ist dies allerdings dennoch eine gewaltige Herausforderung, die von mehreren Seiten auch kritisch beäugt wird.
Gewaltiger PR-Erfolg für Vereinspräsident Ali Koç
Für den noch amtierenden Vereinspräsidenten Ali Koç war die öffentliche Vertragsunterschrift eine gelungene PR-Aktion, vor allem da José Mourinho bei der Vorstellung noch einmal unterstrich, dass es vor allem Ali Koç gewesen sei, der ihn vom Projekt Fenerbahçe überzeugt hätte.
Ironischerweise war es vor Wochen Präsidentschaftskandidat und Koç-Herausforderer Aziz Yıldırım gewesen, der Mourinho beim 19-maligen türkischen Meister überhaupt erst zum Thema gemacht hatte, indem er versprach, den zweimaligen Champions-League-Sieger nach Kadıköy zu locken, sollte er gewählt werden, doch nun ist ihm Ali Koç unmittelbar vor der Wahl zuvorgekommen. Angesichts dieses Spektakels kann man sich durchaus die Frage stellen, ob es hierbei wirklich noch um Fußball geht und nicht viel mehr, um persönliche Egos und Politik.
"Niemand ist größer als Fenerbahçe"
José Mourinho selbst, der bei seinen Ansprachen immer wieder von Jubelstürmen der begeisterten Fans unterbrochen wurde, sagte, dass er zwar gekommen sei, um dem Verein den Traum von der 20. Meisterschaft endlich zu erfüllen, jedoch sein sein aller größtes Anliegen das Gedeihen und die strahlende Zukunft Fenerbahçes, denn niemand, nicht einmal "the Special one", sei größer als der Verein.
Mourinho-Verpflichtung hat wohl Auswirkungen auf Fenerbahçe-Kader
Wie es nun mit José Mourinho bei Fenerbahçe weitergehen wird, wie viel Geld man dem Star-Coach zur Verfügung stellen wird, um neue Spieler zu verpflichten und welche Kicker aus dem aktuellen Kader abgegeben werden sollen, ist noch unklar. Mourinho ist allerdings für einen destruktiven Spielstil bekannt, während die "Kanarienvögel" in den vergangenen Jahren eher versucht haben, durch Ballbesitz und offensiver Ausrichtung das Spiel selbst zu gestalten. Personell wird man auf die Neuausrichtung wohl reagieren und neue Spieler holen müssen, während andere etablierte Profis keinen Platz im Kader mehr haben dürften.
Foto: Ozan Kose / Getty Images