Die 1:2-Niederlage in Trabzon unterstrich einmal mehr, dass Fenerbahçe für den Meistertitel noch nicht reif genug scheint. Die Mannschaft von Trainer Ersun Yanal verpasste es erneut, einen direkten Konkurrenten auszustechen und Big Points im Titelrennen zu sammeln. Vorwürfe gegen Verband, Gegner und Schiedsrichter helfen dabei auch nicht. So wird Fenerbahçe gewiss nicht Meister! Ein Kommentar von LIGABlatt-Redakteur Mario Herb.
Vom Sprüche klopfen ist noch keiner Meister geworden. Am vergangenen Spieltag musste sich Fenerbahçe beim Auswärtsspiel in Trabzon erneut eingestehen, dass die gegenwärtigen Auftritte für das große Ziel "Meistertitel" nicht ausreichen. Im Duell gegen den ungeliebten Widersacher vom Schwarzen Meer verpasste es die Mannschaft von Trainer Ersun Yanal ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz zu setzen – einmal mehr. Die 1:2-Niederlage gegen die Bordeaux-Blauen war nicht nur die insgesamt fünfte Saisonpleite der laufenden Saison. Sondern – und das wiegt deutlich schwerer – ein erneuter Punkteverlust gegen einen direkten Tabellennachbarn. In der Hinrunde verloren die "Kanarienvögel" bereits gegen die zeitweisen Tabellenführer Sivas und Alanya. Und die verlorenen Big Points machen sich tabellarisch bemerkbar: Nach der Trabzon-Niederlage rangiert Fenerbahçe auf Platz fünf – und gleichzeitig nur einen Punkt vor Erzrivale Galatasaray, die nach eigenen Angaben in diesem Jahr die schwerste Krise seit langem durchschreiten. Titelfavorit – das sieht irgendwie anders aus.
Eigenschuld, nicht Schuld der Anderen
So erfolgreich und attraktiv die Mannschaft – zum Beispiel im Heimspiel gegen Başakşehir – agiert, so stark fällt der Klub in dieser Spielzeit auch mit Beschwerden, Nörgeleien oder gar Anfeindungen auf. Gegen Alanya legte die Führung um Präsident Ali Koç Einspruch gegen die Wertigkeit ein. Gegen Trabzon folgte erneut massive Kritik an der Leistung von Schiedsrichter Palabiyik. Zum Teil waren die Auslegungen der Referees tatsächlich unglücklich, doch in erster Linie hat Fenerbahçe diese Spiele selbst verbockt. Gelegenheit zur Besserung gibt es bereits am kommenden Wochenende. Dann empfängt der Tabellenfünfte Fenerbahçe den Vierten Alanya.