Erster gegen Zweiter! Wenn am Sonntag die beiden aktuell besten Teams der Süper Lig aufeinandertreffen ist Fenerbahçe genau da, wo man nach eigenem Selbstverständnis auch hingehört: mittendrin. Das Duell gegen den ungeliebten Rivalen Trabzonspor wird der erste echte Härtetest der Saison in der Liga.

Dort präsentierte man sich mit einer Ausnahme sehr souverän, ohne allerdings zu glänzen. Vítor Pereira hat ein neues System etabliert und dabei auch keine Angst vor großen Namen gezeigt. Die ewigen Diskussionen um Mesüt Özil mögen in der Presse eine große Rolle spielen, im Verein ist man hingegen bemüht, die Sache klein zu halten. Die Hauptrolle spielten bisher sowieso eher andere Akteure. Ferdi Kadıoğlu etwa, Luiz Gustavo oder Enner Valencia. Der Ecuadorianer trumpft aktuell bei seinem Nationalteam auf, bereitet seinem Trainer allerdings dennoch Kopfschmerzen. Im Normalfall wäre der 31-Jährige gesetzt, da er allerdings in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch gegen Kolumbien ran muss, bliebe nur sehr wenig Zeit, ihn auf Trabzonspor vorzubereiten.

Not in der Defensive, Auswahl vorne

Auch in der Defensive drückt der Schuh aktuell. Nach Marcel Tisserand hat sich nun auch Serdar Aziz bei seinem Länderspiel-Comeback verletzt und droht das Spiel zu verpassen. Szalai, Kim und Filip Novák haben allerdings bereits bewiesen, dass sie harmonieren. Ansonsten hat der Coach die freie Auswahl und wird eher ein paar Enttäuschungen moderieren müssen. Crespo, Zajc, Meyer sowie eventuell Sosa und sogar mit einer winzigen Chance Kahveci wetteifern um einen Platz neben Luiz Gustavo, auf den Flügeln musste zuletzt lediglich Bright Osayi-Samuel ein wenig zurücktreten und in vorderster Front stehen sich die Kandidaten beinahe schon auf den Füßen. Vieles spricht aktuell für Serdar Dursun, der direkt bei seinem Debüt für die Türkei traf. Auch Diego Rossi kam zuletzt immer besser in Schwung. Klar ist dadurch allerdings auch, dass mindestens einer der beiden Edeltechniker Pelkas und Özil auf der Bank sitzen wird. Auf derlei Befindlichkeiten wird Pereira allerdings kaum Rücksicht nehmen. Für Fenerbahçe geht es am Sonntag um viel: Platz eins soll verteidigt, die Kritiker zum Verstummen gebracht und dem Erzrivalen eins ausgewischt werden. Spätestens wenn das gelingt, würde auch dem Letzten in der Türkei klar: Fenerbahçe ist wieder eine Spitzenmannschaft.