Auch in der aktuellen Spielzeit stellt Fenerbahçe seine Fans wieder auf eine harte Probe. Nach einer zwischenzeitlichen Siegesserie ging es jüngst wieder auf und ab. Erol Bulut ist immer noch auf der Suche nach einer Stammelf und ausgerechnet jetzt gibt es Ausfälle zu beklagen.

Der holprige, aber ergebnistechnisch zumindest okaye, Saisonstart war vor allem der Tatsache geschuldet, dass im Prinzip der gesamte Kader mal wieder auf links gedreht worden war. Über die zahlreichen Zu- und Abgänge wurde bereits einiges geschrieben, für Erol Bulut bedeuteten sie allerdings viel Ungewissheit und Ausprobieren. Stammspieler wie Sosa, Perotti oder Pelkas standen noch nicht zur Verfügung und dafür fanden sich Akteure wie Ciğerci, Thiam, Zanka oder Türüç in der Startelf, die nun entweder außen vor sind oder sogar den Verein verlassen haben. Mittlerweile hat Bulut seinen Kader zusammen, doch eine klare Stammelf konnte er trotzdem noch nicht etablieren. Das liegt zum einen am Übungsleiter selbst. Bulut probiert noch immer viel aus. Zwar scheint die Grundformation 4-2-3-1 in Stein gemeißelt, innerhalb dieses Systems variiert der Trainer aber nach wie vor viel. Das muss natürlich nichts Schlechtes sein und führte lange Zeit auch zu überzeugenden Ergebnissen. Gleichzeitig hat man so allerdings immer noch kein Rezept gefunden, wie man bei eigenem Ballbesitz agieren möchte. Auf der einen Seite gibt es hochveranlagte Techniker, wie Pelkas, Perotti, Yandaş oder Sosa, die für Spielkontrolle und Ballbesitzfussball stehen. Auf der anderen Seite gibt es Tufan, Valencia oder Thiam, die ihre Stärken vor allem im Pressing haben. Hier gilt es, die richtige Mischung zu finden. Bisher ist das noch nicht gelungen.

Viele Ausfälle vor dem nächsten Spiel

Nun kommt allerdings auch noch Pech dazu. Durch Krankheit, Verletzungen und Sperren wird der Trainer zum erneuten Umdenken gezwungen. Besonders schwer dürfte der Ausfall Luiz Gustavos wiegen. Der Brasilianer ist die Konstante im Mittelfeld und auch wenn er nicht in jedem Spiel glänzen konnte, ist er doch unheimlich wichtig für die Statik der Mannschaft. Im nächsten Spiel gegen Denizlispor fällt der Sechser gelbgesperrt aus und einen vergleichbaren Spieler gibt der Kader nicht her. Gut möglich, dass Ozan Tufan nun auf die Doppelsechs neben Sosa rückt und Yandaş dafür wieder auf der Zehn aufläuft. Auch auf den restlichen Offensivpositionen haben die Gelb-Marineblauen einige Ausfälle zu beklagen und in der Defensive sucht man aktuell noch nach der besten Besetzung. Gönül und Tisserand bleiben gesetzt, daneben wird allerdings noch immer munter gewechselt. Gegen Denizlispor hilft nun nur ein Sieg ohne Wenn und Aber. Erol Bulut wird im Training genau hingucken, wer sich für Sonntag aufdrängt.