Mit einem letztlich ungefährdeten 3:1-Auswärtserfolg in Sivas untermauerte Fenerbahçe seine Ambitionen auf die Meisterschaft. Der eingewechselte Rossi (22.) sowie Doppelpacker Kadıoğlu (45.+1/45.+10) entschieden die Partie aus Sicht der Gelb-Marineblauen, die nach der Roten Karte von Kahveci kurz vor der Halbzeitpause in Unterzahl spielten, bereits im ersten Durchgang. Überschattet wurde der Sieg allerdings von der schweren Verletzung von Valencia. Der Ecuadorianer prallte früh im Spiel mit dem gegnerischen Keeper zusammen und wurde von einem Krankenwagen abtransportiert. 

Im Vergleich zum enttäuschenden 3:3-Unentschieden gegen Istanbulspor brachte Fenerbahçe-Coach Jorge Jesus gleich fünf neue Spieler in die Startelf. Für den verletzten Szalai startete Aziz, während links hinten Peres den Vorzug gegenüber Alioski erhielt. Im Mittelfeld setzte Jesus dieses Mal auf das Duo um Arão und Kahveci, woraufhin Yüksek auf die Bank rotierte und Mor aufgrund seiner Gelbsperre erst gar nicht im Kader stand. Zudem startete dieses Mal Leistungsträger Kadıoğlu für Yandaş auf der linken Außenbahn.

Valencia verletzt sich schwer, Fener reagiert furios 

Kaum war die Partie im Yeni 4 Eylül Stadyumu in Sivas angepfiffen, gab es bereits die erste Schrecksekunde, die sowohl den Fans auch den Verantwortlichen für einen kurzen Moment den Atem nahm. Güler schlug in der 7. Spielminute eine Flanke auf den im Strafraum lauernden Valencia. Der ecuadorianische Top-Torschütze der Gelb-Marineblauen prallte dann im Zweikampf um den Ball unglücklich mit Sivas-Torwart Ali Şaşal Vural zusammen. Beide blieben zunächst auf dem Boden, doch schnell wurde klar, dass es sich zumindest bei Valencia um eine schwere Verletzung handelte. Zunächst eilte der Ärztestab von Fenerbahçe auf den Platz, wenig später kamen dann die im Stadion anzutreffenden Sanitäter dazu. Nach einer langen Behandlungsunterbrechung wurde Valencia mit einer Halskrause auf einer Liege in den Krankenwagen und daraufhin direkt in das Krankenhaus gebracht. Wie "beIN Sports" vermeldete, soll letzterer zum Zeitpunkt des Transports vom Platz bei Bewusstsein gewesen sein, was zumindest etwas für Entwarnung sorgte. Sivas-Torhüter Vural konnte daraufhin weitermachen. Für Valencia rückte Rossi (14.) neu in die Partie und die Kapitänsbinde übernahm Kahveci. Der eingewechselte Uruguayer sorgte dann wenige Minuten später für die Führung. Der quirlige Angreifer startete einen kleinen Solo-Lauf und ließ gleich mehrere Verteidiger stehen. Bei seinem Schuss traf letzterer den Ball nicht ganz sauber, erwischte Sivas-Keeper Vural allerdings auf dem falschen Fuß, weshalb der Kullerball dennoch den Weg in das Tor fand (22.). Daraufhin gab es in Sivas, abgesehen von vielen Fehlpässen und Zweikämpfen im Mittelfeld, lange keine nennenswerten Torchancen zu beäugen. In der Nachspielzeit schraubte Fenerbahçe dann mit der zweiten Torchance im Spiel die Führung hoch. Arão eroberte den Ball im Mittelfeld und leitete das Leder direkt an Kahveci weiter. Der türkische Nationalspieler brachte unbedrängt eine feine Flanke in den Strafraum, die mit Kadıoğlu (45.+1) einen Abnehmer zum 2:0 fand. Für den Assistgeber war nur wenige Minuten später dann die Partie gelaufen. Nach einem unglücklichen Einsteigen mit gestrecktem Bein auf Knie-Höhe korrigierte Schiedsrichter Zorbay Küçük seine zunächst gezeigte Gelbe Karte nach der VAR-Intervention und schickte Kahveci mit Glattrot vom Platz. In der zehnten Minute der Nachspielzeit bekam der kuriose Spielverlauf im ersten Durchgang seinen Schlussstrich. Die dezimierten Gäste sorgten mit dem dritten Treffer für die Vorentscheidung im Spiel. Güler zog von knapp 20 Metern mit einem strammen Linksschuss ab, Sivas-Keeper Vural ließ den Ball unglücklich nach vorne abprallen. Der heranrauschende Kadıoğlu hatte wenig Mühe den Ball per Abstauber im Netz unterzubringen. Mit dem dritten Treffer sorgte der türkische Nationalspieler auch gleichzeitig für die Vorentscheidung im Spiel.

Fenerbahçe verwaltet Führung, Sivas schafft nur einen Treffer

Personell nahm Jorge Jesus den Shootingstar Güler zur Halbzeitpause aus dem Spiel und brachte Yüksek. Die Gastgeber versuchten im zweiten Durchgang offensiv das Ruder herumzureißen, was in einigen vielversprechenden Situationen mündete, die allerdings immer wieder vom stark agierenden Fener-Keeper Eğribayat vereitelt wurden. Einmal wurde allerdings die Fener-Defensive kalt erwischt, was den Hausherren das 1:3 ermöglichte. Ein stark getretener Pass von Yalçın hinter die Abwehr setzte den erst wenige Sekunden vorher eingewechselten Caicedo (76.) in Szene, dessen Schuss den Weg über den Innenpfosten ins Tor fand und Fener-Keeper Eğribayat keine Chance ließ. Es sollte letztlich nur bei diesem Treffer von Sivas bleiben. Die Jesus-Truppe sicherte sich einen verdienten Auswärtserfolg beim amtierenden türkischen Pokalsieger. Am kommenden Mittwoch bekommt er Fener abermals mit Sivasspor zu tun. In Sivas steht für die Gelb-Marineblauen dann das Hinspiel im Halbfinale des türkischen Pokals an.