Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Malatyaspor ging es für Fenerbahçe zuhause gegen Gaziantep nur um einen Sieg. Nach einer guten Anfangsphase nahm das Spiel erst im zweiten Durchgang richtig Fahrt auf. Am Ende reichten die Treffer von Yandaş, Valencia und Gümüş für die ersehnten drei Punkte.
Interimstrainer Emre Belözoğlu reagierte auf den jüngsten Rückschlag gegen Malatyaspor durchaus überraschend. Gleich fünf nominelle zentrale Mittelfeldspieler sollten dafür sorgen, dass endlich die Balance zwischen Defensive und Offensive gewährleistet sein würde. Luiz Gustavo fand sich allerdings zum ersten Mal seit Anfang März zunächst auf der Bank wieder. Stattdessen bekamen Sosa, Tufan, Yandaş, Pelkas und Kahveci das Vertrauen von Beginn an.
Die Mittelfeldspieler agierten dann von Beginn an sehr variabel hinter der einzigen Spitze Valencia und die Hausherren waren klar spielbestimmend. Eine erste Doppelgroßchance vergaben Yandaş und Valencia nach gut zwölf Minuten, später zielten Aziz nach einer Ecke zu hoch und Pelkas daneben. Insgesamt war Fenerbahçe zwar spielbestimmend, konnte die eigene Überlegenheit allerdings nicht in Zählbares umwandeln. Das wäre den Gastgebern beinahe auf die Füsse gefallen, doch das vermeintliche 0:1 durch Dicko wurde durch den VAR wieder zurückgenommen. Eine sehr glückliche Entscheidung aus Sicht der Gelb-Marineblauen. In der Nachspielzeit stimmte dann mal wieder die Konterabsicherung nicht, doch Kenan Özer setzte den Ball knapp am Tor vorbei. So ging es mit 0:0 in die Kabine.
Späte Erlösung nach Abwehrschlacht
Der zweite Durchgang begann wie der erste, mit dem Unterschied, dass Fenerbahçe den Ball nun endlich im Netz unterbringen konnte. Nach einem Fehler im Aufbau Gazianteps setzte Tufan Yandaş in Szene und der 26-Jährige schloss überlegt in die rechte Ecke ab (56.). Die Freude hielt allerdings nicht lange an. Maxim schob einen Freistoß unter der Mauer hindurch, Bayındır fing den Ball, hob ihn dann allerdings im Nachfassen knapp über die Linie (66.). Nach Eingreifen des VAR zählte der Treffer zum Entsetzen des Favoriten. Besonders pikant: Pelkas hatte sich zunächst als Absicherung hinter die Mauer gelegt, dann allerdings seinen Posten verlassen. Wenige Minuten später machte der Grieche sein Versäumnis aber wieder gut, als er eine Flanke von Erkin per Kopf auf den zweiten Pfosten weiterleitete, wo Valencia nur noch einzuschieben brauchte (71.). So schnell war der alte Abstand wieder hergestellt, wobei die Gäste nun drückten und vor allem Bayındır sein ganzes Können aufbieten musste. Die folgende Abwehrschlacht bot nur noch wenig Entlastung für die "Kanarienvögel", doch dann war es tief in der Nachspielzeit doch so weit. Joker Gustavo trieb einen Konter voran, passte auf den ebenfalls eingewechselten Sinan Gümüş und der Rechtsaußen blieb vor dem Tor cool (90.+5). So blieben drei wichtige Punkte blieben in Kadıköy.