In einem wilden Spiel mit vielen Offensivaktionen und hitziger Stimmung hat Fenerbahçe am Ende noch kühlen Kopf bewahrt und sich einen späten Punktgewinn gesichert. Nach einem Doppelschlag nach dem Seitenwechsel leitete Kahveci den Umschwung der "Kanarienvögel" ein, der letztlich mit Valencias Elfmetertreffer zum 2:2-Endstand belohnt wurde. 

Jorge Jesus vertraute beim nominell schwierigsten Auswärtsspiel dieser Europa-League-Gruppenphase in Rennes auf seine bewährte Viererkette mit Peres, Szalai, Gustavo Henrique und Osayi-Samuel. Davor bildeten Lincoln, Yuksek, Yandaş und Kahveci das Mittelfeld. Vorne bildeten Batshuayi und King die Doppelspitze.

Rein in eine hitzige Atmosphäre, wobei der sich der Spielbeginn wegen des noch abziehenden Pyro-Rauchs um einige Momente verschoben werden musste, begann Fenerbahçe äußerst selbst bewusst. Nach 10 Minuten dann auch schon die erste gute Gelegenheit für die Gäste als Batshuayi (10.) einen Pass im Strafraum erreichte und Rennes-Schlussmann Mandanda mit einem Flachschuss prüfte – der französische Schlussmann war aber direkt hellwach und parierte stark. Bis Mitte des ersten Durchgangs zeigten beide Mannschaften immer wieder gute Ansätze, kombinierten sich – wenn auch manchmal etwas durch Zufall – bis an den gegnerischen Strafraum durch, wo es dann aber an der Präzision haperte. Präzision war dann auch das Stichwort beim vermeintlichen Führungstreffer für Fenerbahçe, wobei Kahveci (27.), der den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte nagelte, knapp im Abseits stand. Zuvor hatte Batshuayi einen verkappten Lincoln-Schuss aus halblinker Position unfreiwillig an den linken Pfosten gelenkt, wo eben Kahveci in der verbotenen Zone lauerte. Bis zu der Pause kam dann zumindest in Richtung gegnerischem Tor deutlich weniger von den "Kanarienvögeln", die sich bei Zeit auch einem deutlich stärkeren Rennes gegenüber sahen. King (43.) verzog aus halbrechter Position noch deutlich über den rechten Torwinkel, dann war Halbzeit.

Im Gegensatz zu Spielbeginn war Fenerbahçe nach dem Seitenwechsel nicht auf der Höhe – im wahrsten Sinne des Wortes. Zweimal spielte Rennes den Ball im richtigen Moment in die Schnittstelle hinter die Abwehrkette, beide Male marschierte der Gegenspieler davon und netzte ein – erst Terrier (50.) nach Steckpass von Meling, dann Majer (52.) nach Vorarbeit von Terrier, wobei Altay Bayındır nicht gut aussah, in dem er zu zögerlich aus dem Tor kam und dann den Ball passieren ließ. Binnen zwei Minuten also ein 0:2-Rückstand für die Türken, den Kahveci (60.) dann ebenfalls zügig verkürzte. In fast schon gewohnter Manier zimmerte der Linksfuß einen Distanzschuss in die Maschen und stellte auf 1:2. Dem Anschlusstreffer ließ Fenerbahçe ganz spät sogar noch den Ausgleich folgen: Nach einem Foul von Bourigeaud verwandelte der im Verlauf der zweiten Halbzeit eingewechselte Valencia (90.+2) den fälligen Elfmeter zum 2:2-Endstand.

Weiter geht es für Fenerbahçe jetzt in der Liga, wo als nächster Gegner Alanyaspor wartet. In der Europa League spielen die "Kanarienvögel" dann erst wieder Anfang Oktober gegen Larnaka.

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