Im Spiel eins nach Pereira schien alles für Fenerbahçe zu laufen, als der Gegner sich innerhalb von Sekunden gleich zwei Platzverweise und einen Elfmeter fing. Statt allerdings aus der drückenden Überzahl Kapital zu schlagen, bissen sich die "Kanarienvögel" die Zähne aus und müssen sich deswegen mit einem mickrigen Punkt zufriedengeben.

Alles auf Anfang bei Fenerbahçe. Zeki Murat Göle legte die Dreierkette ad acta und setzte auf ein klassisches 4-2-3-1. Özer im Tor, Novák, Szalai, Kim und Sangaré davor, Sosa und Yandaş als Doppelsechs, Özil auf der Zehn, Kahveci und Pelkas auf den Flügeln sowie Valencia in der Spitze sollten gegen Karagümrük die drei Punkte einfahren. Stolze sechs Wechsel im Vergleich zum letzten Auftritt unter Pereira also.

Die große Umstellung machte sich direkt bemerkbar – allerdings nicht immer positiv. Zwar war Fenerbahçe um Spielkontrolle bemüht, Abspiel- und Abstimmungsfehler häuften sich allerdings. Gleichzeitig wechselten die Offensivkräfte ihre Position und schufen so immer wieder Räume, die man besser hätte nutzen können. So ließ die erste Chance fast eine halbe Stunde auf sich warten. Özils Dropkick von der Strafraumgrenze wurde allerdings von Viviano entschärft. Fast im Gegenzug klingelte es dann aber auf der anderen Seite. Musa spielte einen scharfen Pass auf Pešić, die Hintermannschaft der Gäste verpasste es, effektiv auf Abseits zu stellen und so tunnelte der Serbe Özer (31.). Die Führung hielt allerdings nicht lange und für Karagümrük kam es knüppeldick. Zunächst hatte Viviano noch einen Kopfball von Novák großartig pariert, dann tat Innenverteidiger Burak Bekaroğlu beim Nachschuss durch Pelkas das Gleiche – allerdings ebenfalls mit dem Arm. Die Konsequenz: Rote Karte, Elfmeter und der Ausgleich durch Özil (40.). Da sich dazu der ehemalige "Kanarienvogel" Caner Erkin offenbar im Ton vergriffen hatte, bekam er ebenfalls die Ampelkarte zu sehen und sorgte so dafür, dass es nicht nur mit 1:1, sondern auch mit neun gegen elf weiterging. Einen größeren Gefallen hätte er seinem Ex-Klub nicht tun können. Bis zur Pause schaffte Fenerbahçe allerdings keinen weiteren Treffer.

Spiel auf ein Tor

Während Volkan Demirel zum zweiten Durchgang natürlich seine arg dezimierte Defensive verstärkte, beließ Göle die selbe Elf auf dem Platz. Schnell entwickelte sich das erwartbare Spiel: Fenerbahçe rannte an und Karagümrük versuchte zu neunt das eigene Tor zu schützen. Das gelang den Gastgebern auch überraschend gut, so dass mit Dursun für Pelkas ein weiterer Mittelstürmer ins Spiel kam und sich direkt mit einem Tor einfügte. Ein leichter Schubser vor seinem Kopfball sorgte allerdings dafür, dass der Treffer nicht gewertet wurde. In der Folge flog Flanke um Flanke in Vivianos Strafraum, Chancen ergaben sich dennoch kaum. Da auch Zajc und Rossi keine Impulse mehr setzen konnten und Valencia in der Nachspielzeit gleich zweimal an Viviano scheiterte, blieb es beim peinlichen 1:1.