In der Schlussphase des 2:2-Unentschiedens gegen Trabzonspor ist Beşiktaş-Trainer Valérien Ismaël vom schwarz-weißen Anhang lautstark ausgepfiffen und zu einem sofortigen Rücktritt aufgefordert worden. Entgegen den Fan-Forderungen erklärte Klub-Boss Ahmet Nur Çebi nun, dass man weiter am Franzosen festhalten werde.

Valérien Ismaël bleibt weiter Trainer von Beşiktaş. Klub-Boss Ahmet Nur Çebi meldet sich nach den Schmähgesängen des eigenen Publikums vom Sonntagabend zu Wort: "Wir haben weiter keinen anderen Plan als mit Valérien Ismaël am Ende dieser Saison den Meistertitel zu feiern. Und ich sehe keinen Anlass, von diesem Plan aktuell abzurücken." In der Schlussphase des Sonntagabendspiels gegen Trabzonspor (2:2) war der Franzose mit lautstarken "Ismael-Raus"-Rufen "besungen" worden. Vereinzelt halten stattdessen Sprechchöre durch den Vodafone-Park, die Sergen Yalçın als BJK-Trainer zurückforderten. Ismael selbst wirkte am Sonntagabend wenig ergriffen von den Gesängen und wollte sich auch im Nachgang dazu nicht äußern.

Neu ist die Abneigung gegenüber dem französischen Trainer nicht – dafür mit Blick auf die Tabelle und die bisherige Bilanz umso verwunderlicher. Denn mit 19 Punkten auf Platz 3 ist Beşiktaş aktuell mittendrin im Titelkampf und liegt damit absolut im Soll. Des weiteren hat Ismael, der seinen Dienst am Dolmabahçe-Palast in der Rückrunde der Vorsaison antrat, erst zwei seiner 18 Spiele als Beşiktaş-Trainer verloren – aber eben auch schon acht Mal „nur“ Remis gespielt.

Und genau darum geht es vielen empörten Fans und auch Teilen der türkischen Presse, die die Punktverluste auf individuelle Coaching-Fehler zurückführen. So auch am Sonntag gegen Trabzonspor: Wie sich im Nachhinein herausstellte, erwies sich der Startelfeinsatz des formschwachen Dele Alli als fatal. Ebenso unglücklich gewählt war der Halbzeitwechsel von Offensiv-Mann Ghezzal für den deutlich defensiveren Redmond – und das bei einem 1:2-Halbzeitrückstand. Immerhin: Mit der (späten, aber nicht zu späten) Hereinnahme von Joker-Torschütze Cenk Tosun bewies Valérien Ismaël doch noch ein glückliches Händchen.