Auf der Zielgeraden der Süper Lig stehen gleich mehrere Klubs vor großen Herausforderungen. Beşiktaş beklagt personellen Aderlass, bei Galatasaray hängt der Haussegen schief und bei Fenerbahçe herrscht traditionell sowieso Unzufriedenheit. Wer spielt gegen wen, wann und wo? 

Mit einem Viererpack startet die türkische Eliteklasse am Freitagnachmittag in ihre insgesamt 35. Spielrunde. Neben direkten Duellen aus dem unterem Tabellenmittelfeld sowie den Abstiegsrängen empfängt Tabellenführer Beşiktaş Ankaragücü. Ein Blick auf die bisherige Bilanz im Vodafone-Park lässt den Eindruck erwecken, dass sich die "Schwarzen Adler" keine Sorgen über den Gastbesuch aus der Hauptstadt machen müssen. Erst ein einziges Mal siegten Ankaragücü auswärts bei Beşiktaş, in den zurückliegenden zwölf Ligaduellen siegte stets die Mannschaft vom Dolmabahçe-Palast, hinzu kommen zwei Siege im Pokal. Doch Obacht: Zum einen präsentiert sich Ankaragücü in herausragender Form, sammelte in den vergangenen fünf Spielen ebenso wie Beşiktaş zehn Punkte und kämpfte sich so aus dem Tabellenkeller. Und: Mit Vincent Aboubakar müssen die "Adler" weiter auf ihren Top-Torjäger verzichten. Der Kameruner hat es am Donnerstagabend nicht in den Spieltagskader geschafft und soll erst wieder in der kommenden englischen Woche gegen Sivasspor eine Option sein.

Galatasaray droht sich selbst zu zerfleischen

Beşiktaş‘ Personalnot dürfte ein paar Kilometer weiter bei Galatasaray als Luxus-Probleme aufgefasst werden. Die "Löwen" müssen am Samstag gegen Göztepe nicht nur ihr mit wichtigsten Spieler ersetzen (u.a. Onyekuru und Falcao), sondern auch den ganzen Klub davor bewahren, sich nicht selbst zu zerfleischen. Am Donnerstag preschte einmal mehr Präsident Mustafa Cengiz vor und griff gleich mehrere Parteien innerhalb des Team-Gefüges verbal an. Sowohl Terim als auch die Mannschaftskapitäne hielten sich mit einer offiziellen Stellungnahme bislang zurück, kündigten aber an, unmittelbar nach dem Göztepe-Spiel ein Statement abzugeben.

Fenerbahçe vor Stadtduell gegen den Meister

Verhältnismäßig ruhig verhält sich da schon in Kadıköy, wo Fenerbahçe seine Pflicht mit dem 3:1-Sieg gegen Gaziantep erfüllen konnte. Weil die titelhungrigen "Kanarienvögel" den ganz oben befindenden "Schwarzen Adlern" aber noch immer hinterherfliegen, kann die Stimmung gar nicht rundum gut sein. Am Sonntag steht mit dem Stadtduell gegen Başakşehir zudem ein schwieriges Spiel an. Auch wenn der noch amtierende Meister am anderen Ende der Tabelle ums Überlegen kämpft, wird Fenerbahçe-Trainer Emre Belözoğlu alle Kräfte gegen seinen Ex-Klub mobilisieren müssen, um auch weiter noch eine Resthoffnung auf den Meistertitel haben zu können.