Zumindest für einen Spieler könnte die bestenfalls durchwachsene BJK-Saison noch ein Happy End haben. Angeblich ist Rıdvan Yılmaz der nächste Türke, der sein Glück in Europa versuchen möchte und auch mehrere Interessenten werden bereits genannt. Es gibt allerdings Grund zur Skepsis.

Dass türkische Fußballspieler auch im Ausland bestehen können, dürfte unbestritten sein. Zuletzt gab es allerdings immer wieder Akteure, bei denen der Schritt nach Europa entweder zu früh kam oder vielleicht grundsätzlich auf einer Fehleinschätzung beruht. Das jüngste Negativbeispiel ist Ozan Tufan, der in England kein Bein an die Erde bekam und dessen Suspendierung bei Fenerbahçe nicht gerade durch sportliche Gründe in Frage gestellt wurde. Insgesamt könnte man sicherlich Grundsatzdiskussionen über die taktische Ausbildung und Nachwuchsarbeit in der Türkei führen, einige prominente Gegenbeispiele zeigen allerdings auch, dass Türken in Europa durchaus eine hervorragende Rolle spielen können. Medienberichten aus Deutschland und der Türkei zufolge schickt sich nun mit Rıdvan Yılmaz der nächste Spieler an, sein Glück in Europa zu suchen. Der "Kicker" bringt den VfB Stuttgart als neuen Arbeitgeber ins Spiel, "Spox" hält mit Eintracht Frankfurt dagegen. Spruchreif ist noch nichts, Zweifel sind aber durchaus angebracht.

Ein Youngster mit viel Luft nach oben

Dass Yılmaz über hervorragende Anlagen verfügt, ist klar. Der 20-Jährige ist bei Beşiktaş meistens gesetzt und lässt seine Klasse auch immer mal wieder aufblitzen. Der unumstrittene Überflieger ist auch er in dieser schwierigen Saison allerdings nicht. Das ist grundsätzlich auch kein Problem, da in diesem Team eigentlich andere Spieler vorangehen und den jungen Linksverteidiger mitreißen sollten, ob der bisherige Leistungsstand allerdings für die Bundesliga oder die ebenfalls gehandelten Topligen in Frankreich oder Italien ausreicht, darf jedoch zumindest bezweifelt werden. Auch in seinen bisherigen sechs Länderspielen zeigte das schwarz-weiße Eigengewächs noch erhebliche Defizite beim Stellungsspiel und Timing. Mit dem richtigen Trainer und der nötigen Bereitschaft wird Yılmaz in diesem Bereich sicherlich noch deutlich besser werden und könnte auf Sicht tatsächlich zu einem echten Topspieler reifen. Aktuell ist er davon allerdings noch ein Stück entfernt. Ob er in Stuttgart, Frankfurt oder bei einem anderen europäischen Verein aber die notwendigen Spielanteile bekäme, erscheint äußerst fraglich. Entscheidet sich Yılmaz also wirklich zu diesem Schritt, geht er definitiv ins Risiko. Es bleibt zu hoffen, dass er in diesem Fall seine Kritiker Lügen strafen wird.