Galatasaray hat zum Auftakt des 15. Spieltags seinen Fans ein Wechselbad der Gefühle geschenkt und dabei auch ein deutliches Zeichen im Meisterschaftsrennen gesetzt. Osimhen gelang dabei der Siegtreffer mit einem spektakulären Fallrückzieher in der Nachspielzeit.
Trainer Okan Buruk verzichtete angesichts der Verletzungsseuche auf personelle Experimente und schickte beim Heimspiel gegen Samsunspor die gleiche Startelf in einem 4-2-3-1 auf den Platz, wie zuletzt beim Derby vergangene Woche gegen Fenerbahçe.
Gala erwischte einen wackligen Start: Bereits in der 4. Spielminute kam Samsunspor nach einem Misslungen Flankenwechsel der Hausherren zu einem schnellen Vorstoß, der Abschluss aus spitzem Winkel ging jedoch am Tor vorbei. Ansonsten gestaltete Gala in der ersten Halbzeit das Geschehen auf dem Platz weitestgehend eigenständig, bis Trainer Reis seine Mannschaft in der Kabine wachküsste.
Die frühe Führung
In der 8. Spielminute fiel dann die Führung, als Leroy Sané sich zusammen mit Torreira samt Doppelpass in den Strafraum kombinierte. Dabei ließ er seinen Gegenspieler stehen und schob die Kugel mit der linken Innenseite ruhig ins lange Eck – 1:0 für die Gastgeber. Spielbestimmend blieb Galatasaray anschließend, während Samsunspor nur vereinzelt Nadelstiche setzen konnte. Ein Distanzschuss der Gäste in der 15. Spielminute ging deutlich über das Tor. Besonders erwähnenswert vor allem deshalb, da offensiv ansonsten wenig gelang.
Vor der Pause der Knockout?
Wieder leitete der stark aufspielende Sané die Szene ein, denn der deutsche Nationalspieler nahm auf der rechten Seite Fahrt auf, drang in den 16er ein und steckte auf Toptorjäger Osimhen durch, der eiskalt blieb und zum 2:0 einschob. Bis zu Pause spielten die Istanbuler unaufgeregt, kontrolliert und kam seiner Favoritenrolle entsprechend nach. Die Zwischenbilanz unterstrich die Dominanz zur Halbzeitpause: 6:3 Torschüsse, eine Passquote von 95 % bei 355:147 gespielten Pässen.
Veränderte Verhältnisse in der zweiten Hälfte
Die zweite Halbzeit begannen die Gäste schwungvoll und erarbeiteten sich kleinere Möglichkeiten und Ecken. Gala wirkte zu dieser Zeit im Spiel behäbig doch auch bemüht das Ergebnis zu halten, was jedoch kaum gelang. Es zeigte sich bereits früh in der zweiten Halbzeit, dass Samsunspor sich in der Pause was vorgenommen hatte: In der 56. Spielminute gelang den Gästen durch Musaba der Anschlusstreffer zum 1:2. Emre Kilinc setzte sich sehenswert auf der rechten Seite durch und gab den Ball scharf in den 5-Meter-Raum, wo Musaba nur noch den Kopf hinhalten musste.
Thomas Reis schien seine Spieler nun neu eingestellt zu haben, denn das Team des deutschen Trainers zeigte sich im Anschluss körperlich robuster, Ballsicherer und Spielfreudiger. So kamen die Gäste immer wieder zu kleinen, für Gala dennoch stressigen Gegenstößen und es entwickelte sich durchaus eine spannende Phase auf Augenhöhe.
Sieg in letzter Minute
Der Trend der zweiten Halbzeit setzte sich fort. Gala konnte die zahlreichen Umschaltsituationen nicht nutzen und so geschah das, was geschehen musste: Ein abgefälschter Schuss von Emre Kilic in der 88. Spielminute flog im hohen Bogen auf das Tor zu und landete durchaus überraschend im Netz zum 2:2.
Galatasaray war anschließend geschockt, versuchte noch einmal alles nach vorne zu werfen – und das mit Erfolg: In der Nachspielzeit landete der Ball bei Toptorjäger Victor Osimhen, der mit einem Fallrückzieher zum späten 3:2-Siegtreffer vollendete. So bleiben die Istanbuler auch nach diesem Spieltag an der Tabellespitze und Fenerbahçe muss wieder nachziehen.