Am Dienstag hat der Vorstandsvorsitzende des türkischen Fußballverbandes, Nihat Özdemir, mitgeteilt, dass die türkische Süper Lig weiterhin mit Geisterspielen fortgesetzt wird. Nur wenige Stunden nach dieser Entscheidung äußerten mehrere Süper Lig-Stars ihren Unmut über den "indiskutablen und moralisch verwerflichen Umgang" und forderten eine sofortige Unterbrechung des Spielbetriebs. 

Die Türkei ist die letzte Nation im europäischen Spitzenfußball, in der der Ball noch rollt – wenn auch nur von einer Geisterkulisse umrandet. Während der Sport fast weltweit zum Stillstand gekommen ist, hat Nihat Özdemir, der Vorstand des türkischen Fußballverbandes, am Dienstag mitgeteilt, dass die Süper Lig wie am vergangenen Wochenende bis Ende April unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt wird. Eine Entscheidung, die bei den Spielern für Unverständnis und Wut sorgt. Noch in der Nacht auf Mittwoch teilten mehrere Süper Lig-Profis ihre Reaktionen auf ihren Social-Media-Kanälen mit. Galatasaray-Keeper Fernando Muslera schrieb beispielsweise: "Wir haben auch Familie und wollen deshalb auch zuhause bleiben". Sturm-Kollege Radamel Falcao pflichtete ihm bei.

Trabzons Mikel nach Protest gekündigt

Sivas-Spieler Mert Hakan Yandaş forderte sogar auf, aufgestellte Regeln wie das Händeschütteln absichtlich zu brechen, um auf den Misstand der Situation aufmerksam zu machen. Klare Gegenwehr zur Entscheidung des TFF gab es auch von Malatya-Keeper Farnolle und Ankaragücüs İlhan Parlak.

Trabzons John Obi Mikel hatte sich bereits am vergangenen Wochenende über sein Instagram-Profil kritisch zur aktuellen Gemengelage geäußert und angekündigt, nicht am Liga-Spiel gegen Başakşehir teilnehmen zu wollen. Daraufhin stellte Spitzenreiter Trabzon seinen erfahrenen Defensive-Allrounder mit sofortiger Wirkung frei, weil dieser lediglich in Eigeninteresse gehandelt habe.