Die jüngsten Transfers von Irfan Can Kahveci und Mesut Özil haben gezeigt, dass es dort nicht mit rechten Dingen zugehe, so die Anschuldigung von Mustafa Cengiz an Fenerbahçe. Der Galatasaray-Präsident fordert mehr Transparenz und Ehrlichkeit und verweist dabei auf den eigenen umstrittenen Transfer.

Es waren weniger die spektakulären Transfers von Henry Onyekuru oder Gedson Fernandes, über die in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit Galatasaray berichtet wurden, sondern viel mehr der Verkauf des eigentlich völlig unbekannten Erencan Yadrımcı. Für eine auffallend hohe Summe von 4,2 Millionen Lira – was nachträglich auch für Aufsehen und Kritik sorgte – wechselte der Teenie-Stürmer zum Drittliga-Team Eyüpspor.

Am Donnerstagabend wies Mustafa Cengiz die Gerüchten um Bilanzfälschung und skandalösen Transfer-Tricks als vorbehaltlos entschieden zurück. Auf Nachfrage von Pressevertretern wetterte der Galatasaray-Präsident auf dem vereinseigenen GSTV eher zurück und fragte, wieso man denn kritisiert werde, obwohl man "Transparenz und Ehrlichkeit" an den Tag lege – und spannte damit gleich den Bogen zum Rivalen Fenerbahçe. In der Transferschlacht in der vergangenen Wechselperiode hat "Cim Bom" das Werben um Irfan Can Kahveci zuletzt verloren.

Nach Ansicht von Cengiz, weil Fenerbahçe hinter vorgehaltener Hand immer wieder neue Verhandlungen ansetzte: "Unser erstes Angebot waren vier Millionen Euro Ablöse plus 50 Prozent Anteil an Weiterverkaufsgebühren, dann haben wir auf fünf Millionen Euro plus Martin Linnes und dessen Gehalt erhöht, zusätzlich noch die Weiterverkaufsgebühr und extra Bonuszahlungen für Meisterschaft und Champions League", erklärte Cengiz in bemerkenswerter Genauigkeit den Verlauf des Deals. Anschließend habe sich Fenerbahçe in die Verhandlungen eingemischt und bis zu zehn Millionen Euro bezahlt. Öffentlich bekannt ist aber ein abgeschlossener Deal in Höhe von sieben Millionen Euro plus Deniz Türüç und Tolga Ciğerci.

"Würde ihm eine 50 Meter hohe Statue bauen"

Cengiz sei sich sicher, dass Fenerbahçe im Hintergrund tatsächlich zehn Millionen Euro gezahlt habe, der Öffentlichkeit aber nur das heute bekannte Transfer-Volumen genannt hat. Auch bezüglich der Verpflichtung von Mesut Özil wurde der Galatasaray-Präsident stutzig. Zwar attestierte er dem ehemaligen deutschen Nationalspieler eine hohe fußballerische Klasse, doch genau diese würde ihn auch wesentlich mehr verdienen lassen, als die angeblichen drei Millionen Euro netto von Fenerbahçe. "Er hat bei seinem alten Klub 18 Millionen Euro verdient und geht zu einem Klub, wo er drei bekommt. Wenn das wirklich so ist, würde ich ihm als Dank eine 50 Meter hohe Statue vor das Stadion bauen", so Cengiz