Wie zu erwarten, wird das türkische Supercup-Finale erstmals in Saudi-Arabien ausgetragen. Das bestätigte der türkische Fußballverband TFF in einer offiziellen Pressemitteilung. Ausgetragen wird der Supercup am 30. Dezember (20:00 Uhr MEZ) im Stadion des saudi-arabischen Klubs Al Nassr FC, bei dem unter anderem Cristiano Ronaldo unter Vertrag steht.  

Das LIGABlatt berichtete bereits, dass der Supercup zwischen dem amtierenden Meister und dem Pokalsieger erstmals in diesem Jahr außerhalb der Türkei stattfinden wird. Konkrete Informationen darüber wurden bereits vorher vom TFF-Präsidenten Mehmet Büyükekşi veröffentlicht, einzig eine finale Einigung konnte seither noch nicht kommuniziert werden. Wie der türkische Fußballverband TFF offiziell vermeldet, ist die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien nun in trockenen Tüchern. "Das Turkcell-Supercup-Spiel 2023 zwischen dem Süper-Lig-Meister der Saison 2022/23, Galatasaray, und dem Ziraat-Pokalsieger Fenerbahçe wird am Samstag, den 30. Dezember 2023, um 20.00 Uhr (MEZ) im Al-Awwal Park in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, ausgetragen", heißt es in der Pressemitteilung.

Türkei folgt Italien und Spanien

Die Austragung des nationalen Supercups außerhalb der eigenen Ländergrenzen ist im europäischen Spitzenfußball mittlerweile keine Seltenheit mehr. Vor allem der finanzielle Aspekt macht ein Supercup, unter anderem in Saudi-Arabien, wirtschaftlich sehr lukrativ. Italien und Spanien haben bereits längerfristige Fünfjahresverträge für die Austragung des Supercups in Saudi-Arabien geschlossen, obwohl letzteres national auf große Kritik stößt. Auch in der Türkei dürfte in ähnlicher Weise Kritik über das Vorgehen, auch vonseiten der Fans, aufkommen. Da es nach neun Jahren erstmals wieder zum elektrisierenden Stadtderby der beiden Erzrivalen und größten türkischen Klubs im Supercup kommt, dürfte das Interesse vonseiten der beiden Fan-Lager dennoch groß sein, auch wenn viele Fans angesichts der großen Distanz wohl von einer Reise nach Saudi-Arabien absehen werden.

Supercup steigt im Stadion von CR7-Klub

Der Al-Awwal Park, wo erstmals ein türkischer Supercup ausgetragen wird, ist gleichzeitig die Heimspielstätte des saudi-arabischen Klubs Al-Nassr FC, bei dem unter anderem der mehrfache Weltfußballer Cristiano Ronaldo unter Vertrag steht. Offiziell eröffnet wurde das Universitätsstadion, das eine Kapazität von 25.000 Zuschauern aufweist, im Mai 2015. Zwischen 2018 und 2020 trug der Stadtrivale Al Hilal noch seine Spiele dort aus, ehe Al Nassr das Stadion seit 2020 als einziger Klub für sich beansprucht. Im Jahr 2021 war das Stadion unter anderem Austragungsort des Maradona Cups zwischen den Boca Juniors und dem FC Barcelona, welches zu Ehren des im Vorjahr verstorbenen Diego Maradona ausgetragen wurde. Im April 2023 wurde das Stadion in Al-Awwal Park umbenannt, nachdem die Saudi Awwal Bank einen Sponsorenvertrag über 15 Millionen US-Dollar für die nächsten drei Jahre unterzeichnet hatte.

Mit einem der größten Stadtderbys der Welt konnten die saudi-arabischen Vertreter zweifelsohne ein weiteres großes Event in das eigene Land bringen. Die bekannte hitzige Atmosphäre aus den türkischen Stadien wird man an jenem 30. Dezember aller Voraussicht nach aber vergebens suchen. Aus Fan-Sicht dürfte dies für einen faden Beigeschmack sorgen.