Der FC Bayern München hat offiziell den Transfer von Sacha Boey bekanntgegeben. Der Franzose wechselt von Galatasaray zum deutschen Rekordmeister und soll dort die Lücke in der Rechtsverteidigung schließen. 

Am Ende ging alles ganz schnell: Vor wenigen Tagen noch hieß es, dass der FC Bayern München Nordi Mukiele von Paris Saint Germain verpflichten wollte. Nachdem dies aus verschiedenen Gründen gescheitert war, fragte man bei Kieran Trippier nach. Doch Newcastle United weigerte sich, den Führungsspieler für eine "vernünftige Summe" abzugeben, weshalb man letztlich Sacha Boey von Galatasaray ins Auge fasste.

Nach kurzen aber intensiven Verhandlungen wurde nun bestätigt, dass der 23-Jährige tatsächlich zum deutschen Rekordmeister und den aktuellen Tabellenzweiten der ersten deutschen Bundesliga gewechselt ist. Galatasaray kassiert für diesen spektakulären Wechsel eine Rekordablöse.

Galatasaray kassiert 30+5 Millionen Euro für Sacha Boey 

Aus dem Bericht, den Galatasaray der öffentlichen Börsenplattform KAP bezüglich des Boey-Transfers vorgelegt hat, geht hervor, dass der FC Bayern eine Sockelablöse in Höhe von 30 Millionen Euro nach Istanbul überweist. Diese Summe kann sich um weitere fünf Millionen Euro an verschiedenen Boni erhöhen. Zudem habe man sich darauf geeinigt, zwei Freundschaftsspiele zwischen Galatasaray und dem FC Bayern auszutragen, an deren Einnahmen der 23-malige türkische Meister ebenfalls verdienen wird.

Die Höhe der Ablösesumme, die die Bayern letztlich für Sacha Boey zahlt, lässt tief blicken: Eigentlich sind die Münchner nicht dafür bekannt so hohe Summen in einen Spieler zu investieren, bei dem nicht klar ist, ob er sich überhaupt in der ersten Mannschaft durchsetzen kann. Der Marktwert des Franzosen wird derzeit auf 22 Millionen Euro taxiert und sein Vertrag bei den "Löwen" wäre im Sommer 2025 ausgelaufen. Einen guten Deal am Verhandlungstisch hat Bayern-Sportdirektor Christoph Freund zumindest auf dem Papier nicht herausschlagen können.

Transfer unterstreicht den Druck beim FC Bayern 

Dadurch, dass Stammrechtsverteidiger Noussair Mazraoui noch beim Afrika-Cup weilt und sich dessen provisorischer Ersatz Konrad Laimer verletzt hat, sah man sich an der Säbener Straße offenbar gezwungen, sich deutlich weiter zu strecken als erwartet. Man hat offenbar tatsächlich die Sorge, dass Bayer Leverkusen im Meisterschaftsrennen am Ende die Nase vorne haben könnte, wenn man die Lücken im eigenen Kader nicht schnellstmöglich schließt. Auch wird offenkundig, dass Galatasaray hart verhandeln kann.

Sacha Boey teuerster Verkauf in der Vereinsgeschichte Galatasarays 

Für Galatasaray ist dieser Deal ein absoluter Rekord: Die 30 Millionen Euro, die man für Sacha Boey als Sockelablöse kassiert allein bedeuten bereits, dass der Rechtsverteidiger der teuerste Verkauf in der Vereinsgeschichte des türkischen Rekordmeisters ist. Bis dahin hielt den Rekord Badou Ndiaye, der im Januar 2018 für 16 Millionen Euro zu Stoke City nach England gewechselt war.

Nicolò Zaniolo, der derzeit an Aston Villa ausgeliehen ist, könnte den Gelb-Roten beim Ziehen der Kaufoption und den Zahlungen aller Boni mit Sacha Boey nominell gleich ziehen. Da bei Boey aber ebenfalls noch einmal Boni von bis zu fünf Millionen Euro zusätzlich obendrauf kommen können, ist dem Franzosen der Titel des teuersten Verkaufs in der Galatasaray-Klubgeschichte gewiss.

Boey unterschreibt bis 2028 in München

Sacha Boey selbst unterschreibt einen bis zum Sommer 2028 laufenden Vertrag beim FC Bayern München. Wie genau der Plan mit dem 23-Jährigen ist, ist hingegen noch nicht ganz klar. Bei Nordi Mukiele oder Kieran Trippier wäre klar gewesen, dass diese nach der Rückkehr Noussair Mazraouis vom Afrika-Cup nur als Rechtsverteidiger Nummer eingeplant gewesen wären, die den Kader auffüllen und gelegentlich etwas Druck auf den Marokkaner ausüben sollten. Bei Sacha Boey ist die Sachlage jedoch eine etwas andere:

Sacha Boey als Stammspieler eingeplant?  

Mit seinem jungen Alter bietet der Franzose noch einiges an Entwicklungspotenzial. Auch verlangt die hohe Ablösesumme, dass der Rechtsverteidiger regelmäßig spielt, um sich letztlich zu rechtfertigen. Ansonsten wird sich Sportdirektor Christoph Freund innerhalb und außerhalb des Vereins viel Kritik anhören müssen.

Mit seiner Dynamik und seiner starken Physis bringt Boey allerdings einen guten Gegenpol zum filigraneren und technisch feineren Mazraoui. Taktisch gesehen ergibt es durchaus Sinn, zwei so unterschiedliche Typen für die gleiche Position im Kader zu haben. Dadurch wird sich Trainer Thomas Tuchen zukünftig hinten rechts besser dem jeweiligen Gegner anpassen können.

Foto: X / FC Bayern München