Vor dem Europa-League-Spiel gegen Lokomotive Moskau legte sich Galatasaray öffentlichkeitswirksam mit dem nationalen Fußballverband an, drängte auf eine Vollauslastung des Stadions. Ausverkauft war das Ali Sami Yen Spor Kompleksi Nef Stadyumu am Donnerstagabend zwar nicht, dennoch kann ein neuer Zuschauerrekord für diese Saison vermeldet werden.
27.954 – das ist die offizielle Zuschauerzahl, die Galatasaray für das Europa-League-Spiel gegen Lokomotive Moskau am Donnerstagabend angibt. Und damit dürfen die "Löwen", die ihre Anhänger beim 1:1-Unentschieden gegen den Eisenbahnerklub aus Russland gut unterhalten hatten, einen neuen Zuschauer-Rekord in der aktuellen Spielzeit feiern. Nie fanden mehr gelb-rote Fans seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Zuschauer-Begrenzungen den Weg ins Stadion, als an zurückliegenden Donnerstagabend. Mit den knapp 28.000 Fans im Rücken war das mittlerweile Nef Stadyumu heißende Galatasaray-Stadion gut gefüllt, ließ stimmungstechnisch an glorreiche Europapokal-Schlachten erinnern, war aber immer noch halb leer – und das obwohl eine Vollauslastung de facto möglich gewesen wäre.
Der Hintergrund: Im Vorfeld der Partie gegen Moskau drängte Galatasaray auf die maximale Zuschauer-Kapazität, wollte unbedingt wieder vor einer vollen Arena spielen und legte sich dafür auch öffentlichkeitswirksam mit dem türkischen Fußballverband an. Obwohl die TFF einem entsprechenden Antrag "Cim Bom" nicht stattgegeben hatte, setzten die Galatasaray-Verantwortlichen die Vollauslastung eigenmächtig um.
Die Begründung: Die TFF habe in der von der UEFA ausgerichteten Europa League keine Entscheidungsgewalt, etwaige Konsequenzen dürfe also ohnehin nur der europäische Dachverband auferlegen.
Das durchaus kuriose dabei: Ab dem 9. November plant die TFF ohnehin die Vollauslastung in den türkischen Stadien. Das Spiel der Nationalmannschaft am 13. November gegen Gibraltar im Başakşehir Fatih Terim Stadyumu könnte dann also erstmals unter gänzlich gültigen Bestimmungen vor ausverkauftem Haus stattfinden. Genauso wie dann das Derby zwischen Galatasaray und Fenerbahçe am Wochenende des 21./22. Novembers.