Auf der ihm ungewohnten Position hinter der Sturmspitze hat Kerem Aktürkoğlu seine Fähigkeiten zuletzt stark eingebüßt. Nun soll Galatasaray-Trainer Okan Buruk planen, den türkischen "Harry Potter" wieder auf die linke Seite zu beordern, dass dieser wieder zaubern kann. Was im namhaft besetzten offensiven Mittelfeld für eine Rochade sorgen würde. 

Den Zauberstab hat Kerem Aktürkoğlu schon lange nicht mehr geschwungen. Seit dem 30. September wartet der 25-jährige Offensivmann, der sich mit seinem markanten Jubel den Spitznamen des türkischen Harry Potter verdient hat, auf einen Treffer und damit einen Grund dazu. Was auffällt: In jener Partie Ende September gegen Ankaragücü (2:1) wurde Aktürkoğlu erstmals als hängende Spitze hinter Mauro Icardi aufgestellt. Links im Dreier-Offensiv-Mittelfeld spielte dafür Sommer-Neuzugang Wilfried Zaha. Bis auf eine Kurzzeit-Rückkehr auf den linken Flügel am 10. Spieltag gegen Rizespor (1:0) war das immer so. Die ernüchternde Bilanz für Aktürkoğlu: null Tore, null Vorlagen.

Der Plan: Zaha nach rechts, Ziyech in die Mitte

Seine größte Stärke, dem Tempolauf von der rechten Seite nach innen mit der Schuss- oder Flankenoption mit dem rechten Fuß, geht Aktürkoğlu in der Rolle als klassischer Zehner völlig ab, wo eher andere Qualitäten wie Ballverteilen und das Gespür für Raum und Gegner gefragt sind. In den Sozialen Medien entbrannte in den vergangenen Tagen bereits eine Diskussion, wonach Aktürkoğlus Fehlbesetzung ein Grund für die teils mangelnde Chancenverwertung sei. Und auch Galatasaray-Trainer Okan Buruk soll einem Bericht der "Milliyet" nun ernsthafte Überlegungen in Betracht ziehen, sodass Aktürkoğlu wieder auf seiner eigentlich angestammten Position spielen kann.

Das 4-2-3-1-System dürfte der 50-jährige Übungsleiter dafür kaum aufgeben, wohl aber Wilfried Zaha als gesetzten linken Flügelstar. Der Ivorer ist hier zwar über beinahe ein Jahrzehnt beheimatet, könnte aber auch auf der rechten Außenposition spielen. Dort wiederum wäre dann kein Platz mehr für Hakim Ziyech, der in den vergangenen Wochen ohnehin nicht vollends austrainiert wirkte und so eher zur weniger laufintensiven Position in der Zentrale passen könnte. Dries Mertens würde sich dann allerdings noch mit dem Marokkaner um die Zehner-Rolle streiten. Und ganz nebenbei wäre für Tete weiterhin kein Platz im überfüllten offensiven Mittelfeld.