Kaum waltet der neue Galatasaray-Präsident Dursun Özbek seines Amtes, ist die neue Transferstrategie des Klubs vorgegeben. Anders wie zuvor angenommen, sieht diese nicht zwingend vor, im Ausland begehrte Leistungsträger wie Marcão oder Kerem Aktürkoğlu gewinnbringend zu verkaufen.
Trotz des sportlich historisch schlechten Abschneidens mit Rang 13 in der Endtabelle der abgelaufenen Süper-Lig-Saison hat Galatasaray einige Stars in den eigenen Reihen, die in diesem Transfersommer auf der Agenda ausländischer Klubs stehen. Gemeint sind hierbei vor allem Offensiv-Wirbler Kerem Aktürkoğlu und Abwehrboss Marcao. Bis zuletzt war unsicher, ob Galatasaray seine beiden Schlüsselspieler aufgrund der fehlenden sportlichen Perspektive mit der Nicht-Qualifikation für den Europapokal halten kann – aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten und möglicher Einnahmen durch Verkäufe aber auch überhaupt halten will. Jetzt erklärt Dursun Özbek gegenüber türkischen Medien: "Wir haben nicht die Absicht, unsere Mannschaft zu verschlechtern. Warum also sollte ich die besten Spieler verkaufen? Schließlich wollen wir eine Mannschaft aufstellen, die in der nächsten Saison, dem Jubiläumsjahr unserer Republik, wieder den Titel gewinnen kann."
Sevilla wohl heiß auf Marcão – aktuelle Gerüchte um Atalanta und Aktürkoğlu
Verkäufe gänzlich ausschließen möchte der am vergangenen Wochenende ins Amt gewählte Galatasaray-Präsident aber nicht, es komme im Einzelfall immer darauf an, ob und was für ein Angebot für einen Spieler eingehe. "Vorher noch gehen wir aber auf die Spieler zu. Wenn sie gehen wollen, denken wir darüber nach und schauen, ob es Angebote gibt", so Özbek zur Handhabung über mögliche Transferverhandlungen. Abwehrmann Marcão ist seit Wochen beim FC Sevilla, wo seit dem Transfer von Diego Carlos zu Aston Villa eine Lücke klafft, die bei einem Transfer seines ehemaligen Nebenmanns in der Innenverteidigung, Jules Koundé, noch größer werden würde. Gespräche mit den Andalusiern habe es bis dato laut türkischen Medien noch nicht gegeben. Marcão selbst soll einem möglichen Wechsel zum spanischen Champions-League-Teilnehmer aber sehr wohlgesonnen gegenüberstehen.
Verhaltener verhält es sich weiter bei Kerem Aktürkoglu, dessen vertrag ohnehin erst kürzlich langfristig bis 2026 verlängert wurde und dessen Verbundenheit zum Klub für Galatasaray ein Faustpfand ist. Neben in der Vergangenheit diverser gemunkelter Interessenten (Olympique Lyon, Olympique Marseille, Atletico Madrid, Borussia Dortmund) soll sich laut türkischer Presse aktuell Atalanta Bergamo um den 23-jährigen Linksaußen bemühen. Meldungen über ein mögliches Angebot einer Leihe, verbunden mit einer Kaufoption über 15 Millionen Euro, sind allerdings lediglich als Gerücht einzuordnen.