Das erste Spiel unter dem neuen Trainer verpatzt, die achte Niederlage eingefahren, in der Tabelle weiter abgerutscht, nun auf Rang 13 – Galatasaray konnte auch gegen Hatayspor die Trendwende nicht herbeiführen. Neu-Trainer Domenec Torrent hat das aber auch nicht zwingend erwartet. Er bittet schon jetzt um Geduld. 

Neu war das Gefühl der schnellen Ernüchterung für Domenec Torrent nicht. Schon bei seinen vorherigen Klubs in New York und bei Flamengo in Brasilien ging das jeweils erste Pflichtspiel unter der Leitung des spanischen Trainers verloren. Und so hatte der 59-Jährige nach der 2:4-Pleite gegen Hatayspor am Sonntagabend auch gleich eine Erklärung parat: "Es braucht nun mal Zeit, diesen Spielstil zu spielen. Und dann brauche ich Spieler, die sich daran gewöhnen. Es ist nie einfach zu Beginn im ersten Jahr, das war es auch nicht bei Manchester City mit Guardiola." Jener von Torrent und seinem katalanischen Kumpanen favorisierte Spielstil des maximalen Ballbesitzes war bei Galatasaray am Sonntagabend nur vereinzelt zu erkennen. Oft hatten die "Löwen" zwar den Ball – allerdings auch nur, weil Hatayspor ihn ihnen überließ, um so nach Ballgewinn überfallartig zu kontern. Ein Matchplan, der gegen ein in der Konterabsicherung katastrophales Galatasaray voll aufging.

"Solche Dinge können passieren"

"Wir haben viel zu viele Konter bekommen, da müssen wir uns weiterentwickeln. Wir haben dann in der Schlussphase versucht, den Ausgleich zu erzielen, stattdessen aber das vierte Tor kassiert, das ist ärgerlich, aber solche Dinge können passieren", fasste Torrent die insgesamt sehr schlechte zweite Halbzeit seiner Mannschaft recht nüchtern zusammen. Nicht nur mit Blick auf das nackte Ergebnis, sondern auch auf das fußballerisch Gezeigte auf dem Rasen, muss also für den Moment konstatiert werden, dass der Trainer-Effekt verpufft ist. Ohnehin wolle sich Torrent aber nicht mit seinem Vorgänger Fatih Terim, der "nicht nur in der Türkei, sondern in ganz Europa großen Respekt verdient", vergleichen. Beim türkischen Rekordmeister soll eine neue Ära anbrechen, zu der Klub-Funktionär Nihat Kırmızı sagt: "Wir vertrauen voll auf Domenec Torrent, dass er mit uns erfolgreich sein wird." Schon am Donnerstag können die "Löwen" einen neuen Anlauf für Torrents erstes Erfolgserlebnis in Rot und Gelb nehmen. Dann geht es im Rahmen der englischen Woche im Stadtduell gegen den kleinen Nachbarn Kasımpaşa.