Vier Siege von vier Mannschaften an einem Tag – für den türkischen Fußball war der gestrige Europapokal-Abend historisch. Sogar Galatasaray, eigentlich Stammgast in Europa, in diesem Jahr aber nur Zuschauer, zollt den Teams Respekt.

In den vergangenen Jahren hat sich der türkische Fußball auf europäischer Fußballbühne nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Im Ketchupflaschen-Style dann am gestrigen Donnerstag das geballte Erfolgserlebnis: Fenerbahçe, Başakşehir, Trabzonspor und Sivasspor – alle vier türkischen Europapokal-Starter – fuhren Siege ein. Fenerbahçe mit einem knappen, aber verdienten 2:1 Sieg gegen Larnaka. Trabzonspor mit einem historischen 4:0-Kantersieg gegen die AS Monaco. Başakşehir ebenso souverän und ungefährdet 3:0 gegen Riga. Und Sivasspor gegen Ballkani mit 2:1 trotz zwischenzeitlichem Rückstand. Noch nie gelangen vier türkischen Teams an einem Tag in Europapokalspielen vier Siege. Ein historischer Erfolg, der die Türkei in der UEFA-Fünfjahreswertung zurück in den relevanten Bereich auf Platz 14 katapultierte. Und speziell zu Trabzonspor: Für Chefcoach Abdullah Avcı war es der höchste Europapokal-Sieg seiner Trainerlaufbahn.

Erfolge, die auch die nationale Konkurrenz, die in diesem Jahr nicht international vertreten ist, Respekt zollen lässt – namentlich Galatasaray. "Als Türkei haben wir gestern wirklich gute Ergebnisse erzielt. Das war besonders wichtig für die Länderpunktzahl", so "Löwen"-Präsident Dursun Özbek. Anlässlich des 117-jährigen Jubiläums des türkischen Rekordmeisters gab der der Klub-Boss allerdings auch die Zielvorgabe aus, dass es nächstes Jahr wieder Galatasaray sein müsse, dass in Europa für Furore sorgt. "Nächste Saison werden wir die Türkei wieder vertreten. Galatasaray ist eine Marke, die immer ihr bestes gibt und gegeben hat und die Türkei würdig vertreten hat."