Im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde gegen Sparta Prag hat Galatasaray vor heimischer Kulisse einen berauschenden 3:2-Sieg gefeiert. In einem von vielen Wendungen geprägten Spiel gingen die Löwen zweimal in Führung, kassierten zwischenzeitlich einen Platzverweis und hatten am Ende doch das letzte Wort in Person von Mauro Icardi. 

Galatasaray-Trainer Okan Buruk setzte vor Keeper und Kapitän Muslera auf die Viererkette um Ayhan, Sanchez, Nelsson und Kutlu. Abdülkerim Bardakçi, der nach Verletzungspause wieder fit war, saß zunächst auf der Bank. Das Mittelfeld bekleideten Demirbay und Torreira im defensiven, Yılmaz, Mertens und Aktürkoğlu im offensiven Bereich. Die alleinige Sturmspitze gab wie gewohnt Icardi.

Der türkische Rekordmeister ging mit der Empfehlung von zuletzt acht Siegen in Folgen in die Partie. Sparta Prag hatte indes am vergangenen Wochenende nach Beendigung der Winterpause das überhaupt erst erste Pflichtspiel in diesem Jahr absolviert. Dennoch starteten die tschechischen Gäste eingespielt und stürmisch zugleich. Infolge einer hohen und aggressiven Pressingsituation spielte Demirbay den Ball am eigenen Sechzehner in die Füße von Birmancevic, der so aus spitzem Winkel zum ersten Abschluss kam, am bereits hellwachen Muslera (6.) aber scheiterte. Ausgerechnet Demirbay, der beinahe einen frühen Rückstand verursacht hätte, besorgte dann die Löwen-Führung: Links auf Höhe der Mittellinie bekam der defensive Mittelfeldspieler den Ball von Icardi durchgesteckt, konnte dann mehr oder weniger ungehindert bis in den Strafraum vordringen. Aus halblinker Position zog Demirbay (19.) dann wuchtig ab, Prag-Torwart Vindahl sah dabei schlecht aus.

Muslera entschärft weitere Sparta-Schüsse

Die Führung gab Galatasaray merklich Sicherheit, das fortan deutlich mehr Ballbesitz und Spielkontrolle erlangte, allerdings keinen Druck auf ein schnelles 2:0 entfachen konnte. Stattdessen war wieder Muslera gefragt. Gegen Stürmer Kuchta verhinderte der uruguayische Routinier (36./38.) gleich doppelt den möglichen Ausgleichstreffer. Wahrscheinlich nicht mehr rangekommen wäre er dagegen an einen Birmancevic-Hammer (44.), der nur knapp am rechten Pfosten vorbeirauschte. Mit der 1:0-Führung ging es für Löwen letztlich in die Pause.

Sparta kommt wieder zurück, doch Icardi hat das letzt Wort 

Galatasaray kam personell unverändert aus den Katakomben, sah sich sogleich aber mit dem Ausgleichstreffer konfrontiert. Ein Freistoß der Tschechen von der linken Seite passierte im Strafraum Freund und Feind – zum Vorteil von Preciado (47.), der am rechten Sechzehnereck volles Risiko ging und den Ball aus dem Hinterhalt ins lange Eck schweißte. Auf die kalte Sparta-Dusche antwortete Galatasaray mit wütenden Angreifen, zunächst aber glücklos. Icardi köpfte erst einen Abpraller (51.) knapp drüber, spitzelte das Leder (54.) nach freiem Lauf auf das Prager Tor nur gegen Pfosten. Dann, nach einem leichtsinnigen Fehler der Gäste im Aufbau, legte Icardi für Mertens (62.) ab, der die Kugel aus 20 Metern halbrechter Position ins Tor bolzte. Torwart Vindahl sah beim von Krejci noch leicht abgefälschten Abschluss erneut unglücklich aus. Doch lange währen sollte die Freude Galatasarays nicht.

Praktisch im Gegenzug kreuzte Nelsson vor dem eigenen Sechzehner mit Stürmer Kuchta, sodass diesem eine Großchance genommen wurde – die Folge: Glatt Rot für den dänischen Verteidiger (63.). Wiederum nur zwei Minuten später glich Kuchta (65.) dann per Kopf nach feiner Vorarbeit samt punktgenauer Flanke von Precaido erneut aus. Bis in die Schlussphase hinein setzte sich dieser längst entstandene Schlagabtausch fort, ab der 78. Minute dann wieder in Gleichzahl, nachdem auch Prags Rynes mit Gelb-Rot vom Platz flog. Mit dem späten Happy End für Cim Bom: Nach Vorarbeit des stets ackernden Yilmaz brachte Icardi mit seinem Treffer in der Nachspielzeit den Rams Park zum explodieren.