In einem höchst emotionalen Pokalfinale triumphierte Galatasaray am Ende mit 3:1 über den bis dato amtierenden Pokalsieger Akhisar. Der Underdog ging zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung, ehe Galatasaray, auch begünstigt durch eine zweifelhafte Elfmeterentscheidung, im späteren Verlauf durch Tore von Gümüş, Feghouli und Diagne noch drehte.
Galatasaray-Trainer Fatih Terim rotierte seine Startauftsellung nach dem glücklicken Last-Minute-Sieg vergangenen Samstag in Rize auf insgesamt drei Positionen: Linnes, Belhanda und Kapitän Selçuk rückten für Nagatomo, Donk und Fernando ins Team.
Galatasaray, die gegen den das bereits abgestiegene Akhisar haushoher Favorit waren, hatten in den Anfangsminuten mit ihrer Favoritenrolle sichtlich Probleme und kamen nur schwer in die Partie. In der vierten Spielminute ging ein erstes Raunen durch das Finalstadion in Sivas, als Akhisars Helder Barbosa nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden ging und von Schiedsrichter Arslanboga Elfmeter forderte. Der Pfiff des Referees blieb aber aus. In der folgenden Viertelstunde entwickelte sich ein erster Schlagabtausch, in der sowohl Galatasaray durch Diagne (5.) und Onyekuru (12.), dessen vermeitliches Führungstor wegen Abseits zurückgenommen wurde, als auch Akhisar durch Abdoul Sissoko zu guten Chancen (18.) kamen. Danach allerdings versack das Spiel zunehmend im bedeutungslosen Mittelfeld, wo es vor allem dem türkischen Rekordmeister an Tempo und Ideen mangelte. So konnte der amtierende Pokalsieger und Absteiger Akhisar mehr oder weniger problemlos mithalten, indem sie mit ihrem Abwehrbollwerk Galatasaray erst gar nicht an den eigenen Sechzehner kommen ließen.
Manu trifft zur Führung – Fragwürdiger Elfmeter leitet die Wende ein
Dies änderte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst, als Onyekuru (50.) sich am Strafraumrand durchtankte und nur am glänzend reagierenden Akhisar-Torwart Fatih Öztürk scheiterte. Aus heiterem Himmel schlug der Underdog aber plötzlich zu: Stürmer Manu (57.) musste dabei nur noch ein Zuspiel innerhalb des Strafraums über die Linie drücken. Der nächste moralische Nackenschlag für Galatasaray folgte umgehend: Nach einem Schubser des zurückgeeilten Helder Barbosa an Linnes, zeigte Schiedsrichter Arslanboga auf den Punkt; Öztürk parierte aber gegen Diagne (65.). Der Rekordmeister drängte nun auf den Ausgleich und bekam in der Schlussphase den nächsten Strafstoß zugesprochen. Ausgegangen von einem vermeintlichen Foulspiel von Miguel Lopes, der sich in Folge dessen derart aufregte, dass er von Arslanboga wegen unsportlichen Verhaltens die Rote Karte bekam, trat diesmal Joker Sinan Gümüş (80.) an und verwandelte. In Überzahl bekamen die "Löwen" das Spiel zunehmend besser unter Kontrolle und stellten die Partie in den Schlussminuten durch ein Stocher-Tor von Feghouli (88.) gar noch auf den Kopf. In der Nachspielzeit machte der Elfmeter-Herausholer Diagne (90+3.) mit dem 3:1 den Deckel drauf.