Das Top-Spiel des 4. Spieltags hat am Sonntagabend keinen Sieger gefunden. Zwei eiskalte Emre-Kılınç-Abstauber lassen Galatasaray in Trabzon mit 2:0 führen, ehe Cornelius noch vor der Pause der Anschlusstreffer gelingt. Am Ende eines umkämpften Schlagabtauschs gelingt Nwakaeme noch der Ausgleich. 

Erneut mit dem rumänischen Offensiv-Duo, Cicaldau und Morutan, dafür aber mit den neu in die Startelf gerückten Emre Kilinc und Halil Dervişoğlu schlug Galatasaray im Medical Park Stadyumu in Trabzon auf. Auf der rechten Defensivseite verteidigte zudem Yedlin anstelle von Boey.

Bei Trabzonspor stach vor allem das namhafte Mittelfeld mit Nwakaeme, Bakasetas und Abdülkadir Ömür heraus, angeführt vom dahinter positionierten, aber stets nach vorne orientierten Hamšík auf der Sechser- bzw. Achterposition.

Und jener Hamšík war es auch, der Galatasaray von Beginn an zu beschäftigen wusste. Der 34-jährige Slowake haute einen ersten Versuch nach rund zehn gespielten Minuten neben den rechten Pfosten. Trabzonspor war in der Anfangsviertelstunde überlegen, leistete sich dann aber einen folgenschweren Patzer: Ohne nach hinten zu schauen spielte Verteidiger Edgar le einen blinden Rückpass in Richtung Trabzon-Keeper Çakır, der aber schon auf halber Strecke vom lauernden Emre Kılınç (20.) aufgenommen und dann eiskalt und flach ins Tor verwandelt wurde – die Galatasaray-Führung mehr oder weniger aus dem Nichts! In der Folge wiederholte sich die Szenerie: Erst vergab Trabzonspor, diesmal in Person von Cornelius mit einem Kopfball neben den rechten Pfosten, eine vielversprechende Chance, dann schlug "Cim Bom" zu: Aktürkoğlu wurde rechts im Strafraum in Szene gesetzt, Çakır kam raus, schmiss sich in den Weg, parierte so aber direkt vor die Füße von Dervişoğlu, der schnell schaltete und in die Mitte gab, wo abermals Emre Kılınç (33.) der Nutznießer war.

Erst kurz vor der Halbzeit konnten sich die Bordeaux-Blauen für eine eigentlich anständige Leistung belohnen und den unnötigen 0:2-Rückstand etwas schmälern. Nach einer Kopfball-Ablage von Bakasetas netzte Cornelius (41.) wenige Minuten vor dem Pausenpfiff zum 1:2 ein.

Hamšík tanzt, Nwakaeme trifft

War es im ersten Durchgang vor allem Trabzonspor, das eigene Chancen liegenließ, umgehend danach selbst einen Treffer zu kassieren, mussten in Halbzeit zwei nun Galatasaray einen solchen Nackenschlag hinnehmen. Der zur Pause eingewechselte Ryan Babel schoss nach 62 Minuten nur knapp am Gehäuse von Cakir vorbei, um dann im direkten Gegenzug mit ansehen zu müssen, wie Hamšík am linken Strafraumrand die gesamte "Löwen"-Abwehr mit einem Haken ins Leere laufen ließ, um dann flach in die Mitte zu passen, wo Nwakaeme (63.) aus sieben Metern hoch und wuchtig zum Ausgleich einschoss.

Trabzonspor hatte zu diesem Zeitpunkt rund 60 Prozent Ballbesitz, dennoch lieferten sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, was geprägt war von ständigen Unruhen und reichlich potenzieller Torgefahr. Dem fünften Treffer ganz nahe war rund eine Viertelstunde vor dem Ende vor allem Dervisoğlu – und zwar gleich zweifach. Zunächst schmiss sich noch Trabzon-Verteidiger Yusuf Sarı erfolgreich in den Schuss des Stürmers, dann verzog er nur wenige Minuten haarscharf am rechten Pfosten. Auf der anderen Seite hatte der eingewechselte Koita den späten Siegtreffer auf dem Fuß, vergab aber knapp über die Latte.

Weil trotz 17:14 Torschüsse am Ende niemand mehr zum Sieg treffen konnte, blieb es beim alles in allem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden. Damit schiebt sich Trabzonspor auf Rang 2 der Süper-Lig-Tabelle, Galatasaray rangiert auf Platz 5.