Zwei Tore von Startelf-Rückkehrer Radamel Falcao haben Galatasaray am Sonntagabend nicht gereicht, um Sivasspor zu schlagen. Für die Gästen trafen Max Gradel und – ausgerechnet – der von Titelkonkurrent Beşiktaş ausgeliehene Tyler Boyd. Mit dem 2:2-Unentschieden gegen die Zentral-Anatolier haben die "Löwen" wichtige Punkte im Titelrennen eingebüßt.
Galatasaray-Trainer Fatih Terim konnte im Vergleich zu den vergangenen Wochen auf der Position des Linksverteidigers wieder auf Marcelo Saracchi zurückgreifen. Der Uruguayer begann genau wie Falcao für den rotgesperrten Mohamed nach gefühlten Ewigkeiten mal wieder von Beginn an. Außerdem starteten im Mittelfeld Taylan und Belhanda anstelle von Etebo und Arda.
Das Spiel zwischen dem Tabellenzweiten Galatasaray und das auf Rang 11 stehende Sivasspor begann schwungvoll und sollte gleich in der Anfangsphase die ersten Möglichkeiten in den jeweiligen Toren sehen. Der Führungstreffer von Sivas ging jedoch einzig auf die Kappe von Rechtsverteidiger Linnes, der 20 Meter vor dem eigenen Tor einen echten Black-Out hatte und mit einer missratenen Knieablage für Muslera Torschütze Gradel (9.) den Treffer auf dem Silbertablette servierte. Aus kurzer Distanz staubte der Ivorer dankend zur Gäste-Führung ab. Galatasaray schüttelte sich kurz und antwortete dann postwendend: Nach guter Ballverarbeitung im Mittelfeld drehte sich Falcao (14.) 20 Meter vor dem Tor kurz auf, legte sich den Ball zurecht und schlenzte ihn dann sehenswert ins rechte untere Eck – Torwart Vural flog vergebens. Um ein Haar hätte Onyekuru nur vier Minuten später gar das Spiel komplett zu Gunsten der "Löwen" gedreht, jedoch zischte sein Abschluss nur knapp über die Latte. Auch der aufgerückte Saracchi hatte nach einer guten halben Stunde die Führung auf dem Fuß, zielte aber knapp am linken Pfosten vorbei.
Sivasspor, die sich bis dato nur wegen eines nicht gegeben Strafstoßes – eine sehr strittige Situation, bei der Schiedsrichter Şansalan zu Gunsten "Cim Boms" entschied – beschwerte, brachten offensiv eigentlich nicht viel zu Stande, trafen dann aber dennoch – wieder per Abstauber: Diesmal parierte Muslera einen Distanzschuss nach vorne, wo die Beşiktaş-Leihgabe lauerte und den Ball aus kürzester Distanz per Grätsche über die Linie beförderte. Mit der 2:1-Pausenführung für Sivas ging es in die Halbzeit.
Falcao trifft vom Punkt zum Ausgleich – mehr nicht
In Durchgang zwei war Galatasaray dann die meiste Zeit drauf und dran den Ausgleich zu erzielen, ließ im vorderen Drittel aber zunächst die nötige Präzision vermissen. Falcaos Jubel zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich war in der 62. Minute schnell beendet, als der Linienrichter die Fahne hob. Fünf Minuten später durfte sich der Kolumbianer dann aber freuen: Nach einem Handspiel von Sivas‘ Uğur Çiftçi entschied Şansalan auf Elfmeter für Galatasaray – eine mal wieder diskutable Entscheidung. Natürlich ließ es sich Falcao (67.) nicht nehmen, zum Strafstoß anzutreten und verwandelte dann auch sicher in die linke untere Ecke. In der Schlussphase hatten beide Mannschaften Chancen auf den Siegtreffer, Hakan Arslan (75.) aus Seiten Sivas‘ und der für Galatasaray kurz vorher eingewechselte Halil Dervişoğlu vergaben jedoch die besten Möglichkeiten. Auch in der siebenminütigen Schlussphase sollte kein Treffer mehr gelingen, größter Aufreger war nur noch der Platzverweis für 0:1-Torschütze Gradel (90.+6) der Gelb-Rot sah.
Mit dem 2:2-Unentschieden gegen Sivas verliert Galatasaray zwei wichtige Punkte im Titelrennen und ist nun auch zwei Zähler hinter Spitzenreiter Beşiktaş. Nächster Gegner der "Löwen" ist dann Kayserispor am kommenden Samstag.