Der nächste Skandal, der türkische Fußball kommt nicht zur Ruhe. Wenige Tage nach der Prügel-Attacke, die den Spielbetrieb der Süper Lig hat aussetzen lassen, erzwingt Istanbulspor-Boss Ecmel Faik Sarıalioğlu gegen Trabzonspor einen Spielabbruch. Weil er sich vom Schiedsrichter ungerecht behandelt fühlte, ordnete er den Rückzug seiner Mannschaft an.

Acht Tage ist die Prügel-Attacke vom mittlerweile zurückgetretenen Ankaragücü-Präsident Faruk Koca auf Schiedsrichter Halil Umut Meler vergangen, da ereilt die türkische Süper Lig der nächste Skandal – und wieder steht ein Unparteiischer im Mittelpunkt. Weil Schiedsrichter Ali Şansalan nach Ansicht von Istanbulspor-Boss Ecmel Faik Sarıalioğlu falsche Entscheidungen getroffen hatte, holte dieser als unmittelbare Reaktion seine Mannschaft im Spiel gegen Trabzonspor vom Platz und erzwang so einen Spielabbruch.

Was war genau passiert?

Die Skandal-Szenen des Mittwochabendspiels zwischen Istanbulspor und Trabzonspor nahmen ihren Lauf ab Mitte des zweiten Durchgangs als Schiedsrichter Ali Şansalan den Hausherren aus Istanbul einen vermeintlichen Elfmeter verweigerte. Praktisch im Gegenzug erzielte Trabzonspor die 2:1-Führung – sehr zum Ärger von Ecmel Faik Sarıalioğlu, der vor dem Treffer ein Foulspiel gesehen haben will. Die Szene wurde vom VAR gecheckt, der Treffer zählte. Für Sarıalioğlu der Grund durchzudrehen. Bereits von der Tribüne wutentbrannt Richtung Rasen gestürmt, fuchtelte der Klubpräsident nun an der Seitenlinie wild mit den Armen umher und gab seinem Team so zu verstehen, den Platz sofort zu verlassen. Einige Spieler folgten umgehend, einige wollten weiterspielen. Nach minutenlanger Diskussion schlich die Mannschaft vom Platz, Schiedsrichter Ali Şansalan brach die Partie in der 74. Spielminute folglich ab.

"Koste es, was es wolle."

Ömer Saral, Vizepräsident von Istanbulspor, rechtfertigte das Vorgehen seines Vorgesetzten im Anschluss auf X mit den Worten: "Koste es, was es wolle." Trabzonspor-Trainer Abdullah Avcı sprach indes von einer „weiteren traurigen Nacht für den türkischen Fußball“ und appellierte an gegenseitigen Respekt. Immerhin: Ali Şansalan wurde von Ecmel Faik Sarıalioğlu diesmal nur verbal attackiert.