Kaum sind die jüngsten Diskussionen um Başakşehir beendet, sorgt die nächste Vereinsgründung für viele Fragezeichen. Cumhurbaşkanlığı Spor Kulübü heißt der neue Fußballklub, der nun unter Obhut von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan durchstarten wird. Warum aber?

Die jüngste Meldung um die Gründung des Fußballklubs Cumhurbaşkanlığı Spor Kulübü irritiert zur Stunde die gesamte Nation, denn die Geschichte mit Başakşehir ist nun allerorts bekannt. Gestern noch die zusammengestellte Mannschaft der Stadtverwaltung, heute komfortabler und finanzstarker Tabellenführer der Süper Lig. Welche Spieler für Cumhurbaşkanlığı Spor Kulübü im Endeffekt spielen werden und wieviel Geld die Regierung für die neu gegründete Mannschaft zur Verfügung stellen wird, sind allesamt Fragen, die auf Antworten warten. Eine weitere Option wäre, dass Cumhurbaşkanlığı Spor Kulübü mit Osmanlıspor fusioniert und sehr bald in der Süper Lig durchstartet.

LIGABlatt-Chefredakteur Fatih Şenel sieht diese Entwicklung skeptisch: "Budgets sollte der Staat wenn überhaupt für die Olympischen Spiele bereitstellen. In der Türkei wimmelt es heute an Klubs, die finanziell längst am Ende sind. Will man hier etwa eine neue Struktur mit neuen Mannschaften etablieren? Dann ist dieses Vorhaben eindeutig der falsche Weg, denn der türkische Fußball ist niemals über diesen Weg zu rehabilitieren. Başakşehir war ein Projekt und hat den Fußball im Land niemals fördernd geprägt. Ebenso frage ich mich, ob es die Aufgabe des Staatsapparates ist, im Fußball mitzumischen. Sobald der Klub in der Süper Lig Aktionen zeigt, werden wir spätestens wissen, wie viel Energie und Geld der Staat beisteuert. Mal sehen, was daraus wird."

[Update] Der TFF hat den erst gegründeten Verein von seiner Internetpräsenz entfernt. Die Hintergründe sind nicht bekannt.