Umfassend hat sich Nihat Özdemir am Donnerstag bei beINsports über die ab morgen beginnende Süper-Lig-Saison geäußert. Der TFF-Boss verteidigte dabei unter anderem die umstrittene Ausländerregelung, erklärte, dass sich die Zuschauerkapazität weiter am Infektionsgeschehen orientieren werde und dass künftig keine Spieler mehr auf schlechtem Rasen ausgetragen werden.

Einen Tag vor dem Auftakt der neuen Spieltag brachte Nihat Özdemir Licht ins Dunkle. Im Rahmen einer Pressekonferenz äußerte sich der Vorsitzende des türkischen Fußballverbandes ausführlich über die aktuellen Geschehnisse und Streitpunkte, insbesondere im Hinblick auf die neue Saison.

Was die Spielzeit 21/22 betrifft, wird es wie schon in der Vorsaison keine normale Süper Lig werden – zumindest was die fanatischen Massen auf den Tribünen betrifft. Coronabedingt wird an den ersten zwei Spieltagen vor einer maximalen Auslastung von 50 Prozent gespielt werden. "Wir orientieren uns immer an den aktuellen Zahlen und werden die Regeln danach anpassen", erklärte Özdemir zum Umgang mit der Zulassung von Zuschauern, stellte dabei aber auch in Aussicht: "Wir werden den Fokus auf vollständig Geimpfte legen. Wir hoffen, wir können dann bald vor 75 Prozent spielen." Die Klubs seien derweil dazu angehalten, dass die Abstände im Stadion eingehalten werden. Beim Testspiel zwischen Beşiktaş und Adana Demirspor habe man gesehen, dass diesbezüglich noch deutlich Verbesserungspotenzial bestehe.

Keine Auswärtsfans gestattet – Altınordu als Ausländer-Paradebeispiel

Coronabedingt wird es aller Voraussicht nach auch keine Gästefans in den Stadien geben. Weil diese vornehmlich in engen Bussen zu den Spielen reisen würden und das nicht im Sinne der allgemeinen Gesundheit und der Corona-Schutzauflagen stehe, sei diese Entscheidung leider alternativlos, so Özdemir.

Ungeachtet der öffentlichen Kritik von einem Großteil der Klub, insbesondere der Top-Teams, hat der TFF-Boss indes die neue Ausländerregel verteidigt. Dass ab der neuen Spielzeit nur noch maximal acht Ausländer eines Teams auf dem Feld stehen dürfen, sei zum einen nicht sonderlich einschneidend, zum anderen nicht weniger erfolgsversprechend. So haben bereits in der zurückliegenden Saison nur 7,2 Ausländer im Schnitt pro Spiel bei einem Team auf dem Feld gestanden. Und Altınordu, das gänzlich nur mit türkischen Spieler aufgelaufen ist, hatte nach einer starken Saison den Aufstieg nur knapp verpasst.

"Herrschen schlechte Platzverhältnisse, wird nicht angepfiffen"

Ebenfalls neu und auch basierend auf vorangegangen Beschwerden ist die Einführung eines verpflichtenden Greenkeepers für den jeden Klub. Damit wolle die TFF den in vielen Stadien vorhandenen miserablen Platzverhältnissen entgegenwirken. Özdemir dazu: "Letzte Saison sind diese Probleme oft im Einklang mit der TFF genannt worden. Ich möchte aber sagen, dass das nicht mit uns zu tun hat. Dennoch werden wir dafür sorgen, dass unsere Plätze ab sofort einem gewissen Standard entsprechen müssen." Als Muster-Beispiel, an dem sich orientiert werden solle, nannte Özdemir das Atatürl Olimiyat Stadı, das einer der besten Rasen in Europa habe. "Dieser Anspruch gilt ab sofort. Herrschen in einem Stadion schlechte Platzverhältnisse, wird das angesetzte Spiel nicht angepfiffen", so Özdemir deutlich.