Die Zeit von Stefan Kuntz als Trainer der türkischen Nationalmannschaft ging mit einer Entlassung insgesamt unrühmlich zu Ende. Nun äußerte sich der 60-Jährige erstmals zu seiner Freistellung und sprach sein Bedauern aus. 

Nach dem 1:1 gegen Armenien während der EM-Qualifikation und der herben 2:4 Niederlage gegen Japan im folgenden Testspiel fiel beim türkischen Fußballverband die Entscheidung, Stefan Kuntz als Trainer der Nationalmannschaft freizustellen. Am Mittwoch wurde diese Maßnahme dann auch offiziell verkündet. Damit war nach nur 20 Spielen als Chefcoach der Türkei Schluss für den 60-Jährigen. Mit Vincenzo Montella soll die TFF bereits einen Nachfolger für diese Position gefunden haben. Jetzt äußerte sich Kuntz erstmalig öffentlich zur Entlassung als türkischer Nationaltrainer.

Stefan Kuntz verweist auf seine Erfolge als türkischer Nationaltrainer

Nachdem die Trennung zwischen TFF und Stefan Kuntz offiziell gemacht wurde, äußerte sich der gebürtige Neukirchener hierzu auf seiner eigenen Website. Der 60-Jährige zieht noch einmal Bilanz dessen, was unter seiner Ägide als Chefcoach der Türkei erreicht werden konnte: So hätte man den Aufstieg von der Nations-League-Gruppe C in die Gruppe B geschafft und stünde dazu noch in der EM-Qualifikationsgruppe D mit Kroatien punktgleich auf Platz zwei und hätte noch alle Chancen, sich für die Europameisterschaft 2024 zu qualifizieren. Von 20 Spielen hätte man 12 gewinnen können, dreimal unentschieden gespielt und fünf Partien verloren, darunter gegen starke Gegner wie Portugal oder Italien. In diesen 20 Spielen konnte man 46 Tore erzielen, wobei es ganze 21 unterschiedliche Torschützen gab. Zudem hätten 22 Spieler unter Kuntz ihr Debüt für die Türkei gegeben, wobei man Salih Özcan sowie Ferdi Kadıoğlu davon überzeugen konnte, den Verband zu wechseln und sich für die Türkei als Nationalteam zu entscheiden.

EM in Deutschland "bleibt ein unerfüllter Traum" 

Von der Auflistung der Erfolge unter ihm als Chefcoach abgesehen gibt Stefan Kuntz allerdings auch zu, wie nah ihm das Aus als Nationaltrainer ginge und wie sehr er diese Entscheidung bedaure: "Einer meiner größten Träume war es, während der Heim-EM in Deutschland an der Seitenlinie als Trainer der türkischen Nationalmannschaft zu stehen – leider bleibt das jetzt nur noch ein unerfüllter Traum." Dennoch bedankte sich Kuntz beim Verband sowie vor allem bei seinen Spielern und wünschte der türkischen Nationalmannschaft sowie dem türkischen Volk allgemein für die Zukunft alles Gute.

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