Einmal mehr hat der türkische Fußball – und dies während einer WM – die brutale Schattenseite an den Tag gelegt. Die Eckfahne landet als Mordwaffe muss man schon sagen auf dem Kopf des Torhüters, ein Zuschauer wird zuvor im Gesicht getroffen. Mit einer Signalfackel! Die blutigen wie verstörenden Szenen sind nur mit viel Vorsicht anzuschauen. Es kommt hinterher heraus: Das Gesundheitspersonal (hier Krankenwagen-Fahrer) hat die gefährlichen Feuerwerkskörper ins Stadion geschmuggelt. Der blanke Irrsinn kennt keine Grenzen mehr. Ein Kommentar von LIGABlatt-Chefredakteur Fatih Şenel.

Die Szenen sind brutal wie leider gewöhnlich. Solange drakonische Strafen wie abschreckende Strafprozesse ausbleiben, wird sich in der Türkei angesichts der schockenden Ereignisse rein gar nichts ändern. Die gelebte Selbstverachtung – über derartige Bilder – sind Schande genug. In Sachen Eigenwerbung hat sich die Stadt Izmir mehr als blamiert. Einmal mehr. Die Fehde zwischen Altay und Izmir, welche die Welt kaum interessiert, verhalf beiden Klubs oftmals, sich gleichzeitig ins Unterhaus zu befördern. Die inhaltlose Rivalität trägt sich hier auch seit Jahren im unteren Niveaubereich aus.

Der inzwischen festgenommene Mehmet Nihat A. schlägt die Eckfahnstange auf den Kopf des Keepers.

Die Stadt Izmir und ihre ganz besonderen Fanatiker, müssen dieses Problem beim Namen nennen. Alleine die Täter zu verhaften, ist keine nachhaltige Lösung. Selbst Berufsverbote sind keine Mittel, brutale Angriffe und hinterhältige Machenschaften zu vereiteln. Izmir steht als Gesellschaft in der Verantwortung. Ein Scheitern ist leider vorprogrammiert. Warum? Die richtige Gesinnung und der Bezug zum Sport will gelernt sein. Und zwar von Kind auf. Die "erwachsenen" Geister sind leider zu verdorben, um eine Besserung herbeizuführen. Das Problem ist somit nicht nur Izmir-spezifisch.

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