Während der Spielbetrieb in der Süper Lig weiter aufrecht erhalten werden soll, sind die meisten anderen Ligen aktuell unterbrochen. Ende offen. Planungssicherheit gibt es dafür bei der EM. Das Turnier wurde auf 2021 verschoben. Für die Türkei ist das – Stand jetzt – eine gute Nachricht.

Die Türken haben sich souverän für das Turnier qualifiziert. Dank der stärksten Defensive aller Teams und einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte das Team von Şenol Güneş sogar gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich vier Punkte in zwei Spielen holen. Der Jubel war allerdings kaum verklungen, da begannen die Hiobsbotschaften. Die schlimmste Nachricht war sicherlich die schwere Verletzung des besten Türken der Qualifikation. Merih Demiral, der neue Abwehrchef, hatte sich bei einem Spiel seines Vereins Juventus Turin einen Kreuzbandriss zugezogen und hätte das Turnier im Sommer sicher verpasst. Mit ähnlichen Verletzungen drohten dazu Yusuf Yazıcı und Cenk Tosun auszufallen. Demirals potentieller Ersatzmann Ozan Kabak hätte wohl ebenfalls mit einer schweren Wirbelverletzung im Sommer nicht zur Verfügung gestanden und bei den Langzeitverletzten Abdülkadir Ömür und Dorukhan Toköz hätte man außerdem abwarten müssen, ob sie bis zum Turnierstart wieder ihre volle Wettkampftauglichkeit erreichen.

Lohn für eine erfolgreiche Qualifikation

Nun wurde das Turnier um ein Jahr verschoben und am 12. Juni 2021 könnten alle oben genannten Spieler beim Eröffnungsspiel gegen Italien wieder zur Verfügung stehen. Für Güneş ist es sicher eine gute Nachricht, dass er (hoffentlich) größtenteils auf jene Spieler setzen kann, die die Qualifikation erfolgreich bestritten. Gerade in der Defensive muss sich die Türkei vor wenigen anderen Ländern verstecken und hat im Zentrum mit Demiral, Söyüncü, Ayhan, Kabak und Cetin sogar eher ein Überangebot. Während für die aktuell verletzten Akteure die Verlegung so ein großer Hoffnungsschimmer sein dürfte, stellt sie zumindest für einen Spieler die denkbar schlechteste Nachricht dar: Kapitän Emre Belözoğlu wollte seine lange, erfolgreiche Karriere eigentlich mit einem letzten großen Turnier krönen. Dieser Wunsch des mittlerweile 39-Jährigen wird nun wohl nicht mehr in Erfüllung gehen.