Am Freitag erwartet die Türkei zum Auftakt direkt das schwerste Los. Italien hat aus der jüngeren Vergangenheit gelernt und ist unter Roberto Mancini wieder zu einem Topteam geworden. Die Türken müssen sich auf eine gewohnt defensivstarke Mannschaft gefasst machen, die allerdings auch in der Offensive zu gefallen weiß.

Dabei hat der Trainer nach der verpassten WM 2018 nicht alles über den Haufen geworfen oder sämtliche Routiniers in den Ruhestand geschickt. Vielmehr ist es ihm gelungen, eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern und Youngstern zu finden. Dazu profitiert er natürlich von der starken Form einiger Akteure. Das beginnt bereit im Tor. Zwar wird Eigengewächs Gianluigi Donnarumma seinen AC Mailand im Sommer verlassen, an seinem Status als italienische Nummer 1 rüttelt das allerdings nicht. Der erst 22-Jährige ist der legitime Nachfolger des ewigen Gianluigi Buffon und dürfte in der nächsten Saison wohl für PSG auflaufen. In der Nationalmannschaft erhält er Unterstützung von der alten Garde. Leonardo Bonucci (34) und Kapitän Giorgio Chiellini (36) stehen mittlerweile seit elf Jahren gemeinsam in der italienischen Innenverteidigung und kommen zusammen auf 210 Länderspiele. Auch in der Verteidigung deutet sich der Umbruch allerdings schon an, denn mit Alessandro Bastoni steht der Thronfolger bereits im Kader. Während die Innenverteidigung also mit großen Namen punkten kann, fallen die defensiven Außen etwas ab. Spinazzola und Emerson auf links sowie Florenzi und Di Lorenzo auf rechts sind ordentliche Optionen, allerdings auch nicht mehr.

Spielstarkes Mittelfeld, Auswahl im Sturm

Dafür kann sich das Mittelfeld sehen lassen, auch wenn der Topstar gegen die Türkei fehlen wird. Marco Verratti laboriert an einer Knieverletzung und wird erst im Laufe des Turniers einsteigen. Die Erstbesetzung besteht daher wohl aus Champions-League-Sieger Jorginho, Meister Barella und Kaan Ayhans und Mert Müldürs Teamkollegen Manuel Locatelli. Auch der 23-Jährige wird in der nächsten Saison aber wohl für einen Topklub auflaufen. Auch die drei Positionen in vorderster Front sind exquisit besetzt. Insigne, Chiesa, Berardi und Bernadeschi für die Flügel sowie Immobile und Belotti im Zentrum stehen für viel Bewegung und Torgefahr. Beim jüngsten 4:0 gegen Tschechien gaben die Italiener einen ersten Vorgeschmack. Die Türkei ist also gewarnt.

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