Am Samstag (18.00 Uhr MEZ) startet die Türkei mit einem Auswärtsspiel in Armenien in die Qualifikation zur EM 2024. Neben dem Kaukasus-Staat trifft die "Millî Takım" in Gruppe D auch auf Lettland, Wales und den WM-Halbfinalisten Kroatien. Da sich am Ende nur der Gruppenerste und der Gruppenzweite das Ticket zur Europameisterschaft sichern, sind Siege gegen die vermeintlich kleinen Gegner besonders wichtig. Das LIGABlatt stellt Armenien, den Auftaktgegner der Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz, im Kurz-Porträt vor.
Der Star
Seit der ehemalige BVB-Profi und mittlerweile bei Inter Mailand unter Vertrag stehende Henrikh Mkhitaryan vor mehr als einem Jahr seine Karriere in der armenischen Nationalmannschaft beendet hat, sucht man im Kader des Weltranglisten-95. vergeblich nach einem echten Star. Ein gewisser Bekanntheitsgrad im deutschen Fußball-Umfeld ist immerhin Sargis Adamyan zuzuschreiben, der sein Geld in der Bundesliga beim 1. FC Köln verdient. Der Stürmer, der in der Rückrunde der vergangenen Saison auf Leih-Basis in Belgien für den FC Brügge auflief, sammelte zudem bereits Erstliga-Erfahrung im Trikot der TSG Hoffenheim. Mit einem geschätzten Marktwert von rund neun Millionen Euro ist Eduard Spertsyan vom russischen Vertreter FK Krasnodar der wertvollste Akteur in den Reihen der Armenier.
Der Trainer
Seit Mitte Januar fungiert Oleksandr Petrakov als Chef an der Seitenlinie der armenischen Auswahl, die bislang noch nie an einem großen Turnier teilgenommen hat. Mit seinen 65 Jahren verfügt der Ukrainer über viel Erfahrung, die er unter anderem im Rahmen seiner knapp eineinhalbjährigen Tätigkeit als A-Nationaltrainer seines Heimatlands gesammelt hat. Zudem trainierte Petrakov in der Vergangenheit bereits nahezu alle denkbaren Jugendnationalmannschaften der Ukraine, weshalb er den Ruf genießt, sehr gut mit jungen Spielern zusammenarbeiten zu können. Als Profi blieb dem 65-Jährigen, der der Akademie von Dynamo Kiew entstammt, die ganz große Karriere verwehrt. Zum Geld verdienen reichte es zwischen 1976 und 1991 nichtsdestotrotz bei mehreren ukrainischen Vereinen und in Ungarn. Petrakov agierte während seiner aktiven Laufbahn als Verteidiger.
Die letzten Duelle
Erst zweimal standen sich Armenien und die Türkei gegenüber – beide Duelle der WM-Qualifikation entschied die "Millî Takım" mit 2:0 für sich. Im Oktober 2009 trafen Halil Altıntop und Servet Çetin, im September 2008 sorgten Tuncay Şanlı sowie Semih Şentürk für die Treffer. Kurios: In beiden Begegnungen wirkte der mittlerweile aus der Nationalmannschaft zurückgetretene, aber immer noch als Profi aktive Henrikh Mkhitaryan mit. Heutzutage verfügt Armenien zwar zweifelsohne über mehr Qualität als zu den damaligen Zeiten, doch die Türkei reist auch 2023 als klarer Favorit in die armenische Hauptstadt Jerewan. Ein Sieg ist für die Kuntz-Schützlinge Pflicht, um mit einem guten Gefühl und wichtigen drei Punkten im Rücken drei Tage später das starke Kroatien um Stars wie Luka Modrić von Real Madrid und Joško Gvardiol von RB Leipzig in Bursa zu empfangen.
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