Nicht erst seit dem insgesamt glücklichen 2:2 gegen Beşiktaş muss man Trabzonspor zum erlauchten Kreis der Titelanwärter zählen. Im langsam anbrechenden Saisonendspurt winkt nun auch noch das Comeback des Shootingstars.

Aktuell grüßt der Klub von der Schwarzmeerküste noch von Platz 2, hat allerdings auch ein Spiel weniger absolviert als der Tabellenführer Başakşehir. Garanten für den Erfolg gibt es einige: Torhüter Çakır dürfte aktuell seine letzte Saison in der Türkei spielen und danach für viel Geld zu einem Topclub wechseln, Alexander Sørloth hat nicht nur Trabzon zum Titelfavoriten geschossen, sondern führt auch die Torjägerliste der Süper Lig an und Kapitän Sosa hält als verlässlicher und konstanter Antreiber das Team zusammen. Die Rolle des Starspielers war allerdings eigentlich einem anderen Akteur zugedacht: Abdülkadir Ömür. Nicht umsonst spielte der 20-Jährige die Hauptrolle im Clip zur Trikotvorstellung, der weltweit große Beachtung fand. Und nicht umsonst bekam der Rechtsaußen als Eigengewächs und Identifikationsfigur die prestigeträchtige Rückennummer 10. Nach dem Weggang von Yusuf Yazıcı sollte Ömür das Aushängeschild Trabzons werden. Es kam anders.

Sechs Monate Pause

Beim Rückspiel der Qualifikation zur Europa League musste der kleine Dribbler gegen AEK Athen kurz vor der Pause ausgewechselt werden. Die Diagnose lautete Meniskusriss und eine lange Leidenszeit begann. Seit Ende August stand Ömür Trabzonspor nicht zur Verfügung. Der Verein gewann trotzdem. Avdijaj, Çörekçi, Sturridge und Sari hießen die Spieler, die mal mehr, mal weniger erfolgreich auf der rechten Außenbahn in die Bresche sprangen. Im Winter verpflichtete Trabzonspor dann mit Guilherme noch einen echten Spezialisten für die Position. Nun – nach sechs Monaten – bahnt sich endlich ein Comeback der Nummer 10 an. Eventuell könnte Ömür gegen Rizespor bereits wieder im Kader stehen. Ansonsten wäre eine Rückkehr im Pokal gegen Fenerbahçe wahrscheinlich. Für Hüseyin Çimşir und natürlich auch für Şenol Güneş sind das großartige Nachrichten. Für die Konkurrenten um die Titel eher nicht.